Waffenlobby entschärft #EUgunban

Normalerweise verlinke ich nicht auf den SPIEGEL. Das Niveau von der BILD hat dieses ehemalige Nachrichtenmagazin längst erreicht und es unterbietet den Schwachsinn aus dem Axel-Springer-Verlag häufig noch.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/eu-waffenlobby-entschaerft-das-neue-waffengesetz-a-1116525.html

Der Unmut des Redakteurs ist in diesem Artikel deutlich rauszulesen. Auch er hat nicht begriffen, daß die Regulierung von legalen Feuerwaffen nichts gegen illegale Waffen nützt.  Auch hat er keine Ahnung was eine „gefährliche“ Waffe ist. Er geht anscheinend nach kosmetischen Äußerlichkeiten und Features, die er – mangels Fachwissen – nicht begreift. Da reicht ihm sein Bauchgefühl. Dies wird deutlich bei den geforderten Magazinbegrenzungen, bei dem angeblich leichten Umbau von Schreckschußwaffen in scharfe Waffen und den Sammel-Regularien für Kriegswaffen.

Dieser Markus Becker ist wohl auch einer von denen, die sich über ein Thema ereifern können, obwohl Fachwissen und der nötige Menschenverstand fehlen. Und sich dann wundern, wenn man Gegenwind von Leuten bekommt, die sich im Thema gut auskennen und sogar sachliche, bestens belegte Argumente haben. Dabei wäre es so leicht zu recherchieren, um sich ein paar fundierte Grundlagen zum Thema anzueignen. Das gehört zum Rüstzeug eines guten Journalisten. Nur gibt’s von denen kaum noch welche. Meinung, Dogmen und Ideologie bestimmen den Diskurs. Auf Fakten wollen sich die Meinungsmacher nicht einlassen.

 

4 Kommentare zu „Waffenlobby entschärft #EUgunban“

  1. Da muß ich doch glatt die C. „Fatima“ Roth zitieren :
    „Herr, wirf Hirn runter“;

    Wobei ich mich frage, wieso diese Grüne Hexe ausgerechnet den lieben Herrgott anruft. Betet die nicht einen anderen Götzen an ?

  2. Es läuft! Wir sind jetzt „Waffenfans“ nicht mehr „Waffennarren“. Das mag nach wenig aussehen, ich halte das aber schon für einen großen Erfolg. Auch der Rest des Artikels ist viel weniger diffamierend und beleidigend als sonst wenn der Spiegel über Waffenbesitzer schreibt.

  3. Meine E-Mail an Herrn Becker:

    Sehr geehrter Herr Becker,

    nach der Lektüre Ihres Beitrags bin ich schwer enttäuscht von Ihnen. Ich möchte Sie gar nicht mit zu vielen Argumenten belasten, da Sie einen langen Leserbrief wahrscheinlich ebenso wenig lesen würden, wie Sie vor dem Verfassen eines Beitrags mit Recherche verbringen.

    Erklären Sie mir bitte nur folgendes: Woher in Gottes Namen haben Sie bitte her, dass sich Schreckschusswaffen ohne Probleme in scharfe Waffen umbauen lassen? Und kennen Sie überhaupt den Unterschied zwischen einer Theater-/Deko-Waffe und einer Schreckschusswaffe?

    Heutzutage wird keine Schreckschusswaffe mehr aus waffentauglichen Metall hergestellt, sodass eine umgebaute Schreckschusswaffe einem beim ersten Schuss in der Hand explodieren würde. Sofern man die Laufsperre überhaupt entfernt bekommt, ohne den Lauf vollständig zu zerstören und den Lauf entsprechend aufgefräst hat, damit das Projektil durchpasst und man den Verschluss so umgebaut hat, dass er Patronen eines scharfen Kalibers aufnehmen kann. (Schreckschussmunition passt trotz identischer Kaliberbezeichnung nicht in echte Waffen und umgekehrt.) Aber wer sowas kann, kann sich auch direkt aus waffenfähigen Stahl und einer CNC-Fräse eine eigene Waffe bauen…

    Die Waffen, die bei Charlie Hebdo verwendet wurden, waren unzureichend deaktivierte Kriegswaffe aus Osteuropa und illegal eingeführte Kriegswaffen aus dem Nahen Osten.

    Die Waffe aus München war eine fehlerhaft deaktivierte Echtwaffe aus Tschechien.

    Und genau da liegt auch der Hund begraben: Das Problem sind unzureichende Vorschriften beim Deaktivieren von Kriegs- und Gebrauchswaffen zu Deko- und Theaterzwecken. Entweder man verschärft die Gesetze zum Deaktivieren solcher Waffen (was mit der Gesetzesreform auf jeden Fall in Angriff genommen wird), oder man kommt zu dem Schluss, dass Theater und frei verkäufliche Dekoration besser aus Gusseisen anstelle aus echten Waffen gefertigt werden sollten. Mir ist beides Recht, weil ein Theaterstück braucht wirklich keine echten Waffen, die man aus der zweiten Reihe bereits nicht mehr erkennt. Ob man gleichzeitig verantwortungsvolle Sammler bestrafen sollte, muss jeder mit seinem persönlichen Moralkompass selbst entscheiden.

    Ich könnte auch noch ihren restlichen Artikel auseinander nehmen und mir die Mühe machen alles mit Quellen zu belegen. Das machen Sie aber selbst nicht, darum anbei einfach ein paar Denkanstöße, bevor Sie das nächste Mal uninformierten Unsinn ins Internet blasen:

    Die Anzahl der legal besessenen Schusswaffen steigt. Delikte mit Schusswaffenbeteiligung sinken seit Jahren, genau wie Verstöße gegen das Waffengesetz. Quelle: https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/Waffenkriminalitaet/waffenkriminalitaetBundeslagebild2015.html

    Waffenbesitz erhöht NICHT die Suizidrate: https://www.academia.edu/21537342/Homicide_and_Suicide_with_Firearms_in_Europe

    Es passieren so gut wie keine Unfälle mit Waffen. Wer sich hier aufregt muss 1000x mehr gegen legalen Autobesitz kämpfen: https://german-rifle-association.de/wp-content/uploads/2016/04/schusswaffen-unfaelle.png

    Strenge Waffengesetze helfen nicht gegen Gewalttaten, sondern befördern diese: https://german-rifle-association.de/wp-content/uploads/2016/04/U.K.-Violent-Crime-Rates-1982-through-2010-covering-gun-control-acts-in-1998-and-1997-revised-2.png

    Mit freundlichen Grüßen
    Klaus Maisel

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