Hackers und Smart-Guns
Als in England die Waffengesetze rigoros verschärft wurden, entwickelte P.A. Luty eine Maschinenpistole, die einfach aus grob zurechtgesägten Metallstücken, Schrauben, Beilagscheiben und Federn aus dem Baumarkt bestand und mit einfachsten Gerätschaften hergestellt werden konnte. Kein einziges Teil kam aus kommerzieller Herstellung. Sein Statement: „Man kann Waffen nicht per Gesetz aus der Welt verbannen, dazu müsste man das Wissen um die Funktion von Waffen austilgen.“
So gut wie jeder Mensch weiß, wie Schußwaffen funktionieren und sogar Leute, die keine Ahnung vom Thema haben, haben zumindest eine grobe Vorstellung davon. Man kann das Wissen um die Funktionsweise von Feuerwaffen nicht einfach verschwinden lassen.
Ian von „Forgotten Weapons“ stellt eine der Original-Waffen von Luty vor:
Die alte Website von P.A. Luty ist immer noch online und sein Statement hat nichts von seiner Aktualität verloren:
Let’s face a few facts.The faceless bureaucrats who are determined to disarm law abiding citizens are not doing so because they are „Nice People“ concerned about you or I being the victim of a crook with a gun.
Their Friends in the media who miss no opportunity to churn out the lies, myths and misinformation that have, in the eyes of many, demonised gun owners do not do so because they wish to disarm the local ‚Drug lord‘. They do so because they see the private ownership of firearms as a threat to their own power base and an obstacle in the way of their ‚New world order‘ mentality. An Orwellian society, nanny state, surveillance society, call it what you wish, they are all part of the same despotic ideas that have, in the last century alone, lead Europe twice down the path of dictatorship and destruction. An armed society is the ’safety net‘, a last wall of defence, the people possess (Possessed?) against the ‚Big brother‘ nightmare many see being created all around us. No wonder those with ill intent would like to see the people disarmed!Some people may find such rhetoric distasteful but it is a truth some find harder to swallow than the cosy ideas we are brainwashed into thinking make our society safer by those who wish to control what we believe, think and do. Some naive individuals adhere to the view that only the police and army should have access to firearms. I call that a police state mentality and a very dangerous mentality at that. History is littered with examples of regimes around the world that have first disarmed their own citizens, always behind the smoke screen of ‚law and order‘ and then proceeded to commit atrocities or all out genocide against their own unarmed and helpless citizens. In such circumstances, the ability of the private individual to build his own homemade/improvised gun, or perhaps go into full scale underground arms manufacture, maybe of even greater importance.
Man kann weder mit rechtsstaatlichen Mitteln noch mit freiheitsfeindlichen Gesetzen verhindern, daß jemand Waffen und Munition herstellt oder sich beschafft. Und jedes Gesetz, das den Waffenbesitz freier, rechtstreuer Bürger einschränkt oder verbietet, bewaffnet im Gegenzug diejenigen, die sich nicht an Gesetze halten.
Freiheit ohne Verantwortung geht nicht. Heutzutage lehnen aber sehr viele Leute es ab, Verantwortung für ihr Denken und Handeln zu übernehmen. Und sie wollen auch nicht, daß Andere das tun. Es ängstigt sie, weil sie sich aus ihrer Abhängigkeit von Institutionen, Ideologien und Glaubenssätzen befreien müssten. Diese Abhängigkeit ist bequem. Man kann die Schuld – wenn etwas nicht so läuft wie erwartet oder gewünscht – prima auf Andere abwälzen. Dieses Verhalten äußert sich in einer Form von Infantilismus, die wir in der Gesellschaft häufig beobachten können.
Das übernehmen von Verantwortung zeugt von Reife. Wer sich aber blind (und übermäßig) an Ideologie, Religion und andere „Konstrukte“ klammert, verharrt in geistiger Abhängigkeit.
Deshalb gibt es auch eine so heftige Abneigung zwischen den „Freien“ und den geistigen Sklaven, die nicht erwachsen werden wollen. Erstere verachten (mit einigem Recht), diejenigen, die in ihrer Illusion von naiver, bequemer Geborgenheit verharren wollen – letztere bekämpfen die Freien, weil diese ihre vermeintliche Sicherheit bedrohen und an den Grundfesten ihrer Glaubenssätze rütteln.
Dieser Konflikt wird derzeit immer heftiger ausgetragen. Letztendlich wird die harte, kalte Realität siegen – aber zu welchem Preis?
Guilt by Association (Schuldzuweisung aufgrund Gruppen-Zugehörigkeit).
Der „…..“ (Person) gehörte zu den „…..“ (beliebige Gruppe eintragen). Deshalb sind alle angehörigen dieser Gruppe „…..“ (beliebige Beschimpfung, oder Unterstellung eintragen).
So funktioniert „Guilt by Association“. Wenn also eine einzelne Person aus einer Gruppe gravierendes Fehlverhalten zeigt, wird diese Gruppe nach dem Verhalten (oder Eigenschaften) dieser einzelnen Person bewertet und verurteilt.
Beispiele:
Dieser Denkfehler wird um so offensichtlicher, wenn man sich die Gesamtmenge der Waffenbesitzer ansieht und diese der Gesamtmenge der Leute gegenüberstellt, die Waffenmißbrauch betreiben. Als siginifikant angesehen wird nur die Gruppe, die Mißbrauch betreibt. Nach dieser Gruppe werden alle anderen Personen beurteilt, die nur eine einzige Gemeinsamkeit mit Verrückten und Verbrechern haben = die Waffe.
Der logische Fehlschluß: „Wer eine Waffe hat, ist verrückt oder ein Verbrecher“. Dabei wird aktiv ignoriert, daß die große Masse der Waffenbesitzer weder das eine, noch das andere ist. Daß diese Zuweisungen auf geistig gesunde und rechtstreue Menschen projiziert werden, ist aktive Diskriminierung und Stigmatisierung.
Während beispielsweise die Medien immer wieder darauf hinweisen, daß man gewisse Menschengruppen (religiös, ethnisch, ideologisch) wegen einiger schwarzer Schafe nicht pauschal verurteilen darf, wird das in Bezug auf Waffenbesitzer (aber auch diversen anderen Gruppen) mehr oder weniger subtil von eben jenen Medien permanent gemacht. (Ausnahmen sind leider extrem selten).
Diese Form von Doppelmoral findet man zu sehr vielen Themen – nicht nur wenn es um Waffenbesitz geht. Aber die rabulistischen Behauptungen von Medien und Politikern, es gehe ja nicht darum mit Waffenrechtsverschärfungen den Jägern, Schützen und Sammlern eins reinzuwürgen, sondern es ginge um die gesellschaftliche Sicherheit, ist eine Lüge.
Man kann Mord und Totschlag nicht dadurch verhindern, indem man eine mögliche Tatwaffe verbietet. Denn – der Logik folgend – müsste man ja alles verbieten, was als Waffe genutzt werden kann … einschließlich diverser Körperteile.
So werden also so gut wie alle potentiellen Waffen zu „Alltagsgegenständen“ definiert (Dual-Use, wobei die objektive Gefährlichkeit vernachlässigt wird, obwohl die Statistiken das Gegenteil belegen) und den Schußwaffen wird nur eine einzige Eigenschaft zugesprochen, nämlich das töten. Daß das Gros der Schußwaffen allein zu sportlichen, jagdlichen und Sammlerzwecken besessen und auch benutzt wird, ignoriert man.
Schlimm ist, daß vielen Leuten diese Eigenschaftenzuschreibungen aufgrund von Logikfehlern und rhetorischen Tricks kaum auffallen (Korrelation vs. Kausalität). Richtig beunruhigend ist, daß viele Leute verdrehte, teils verrückte Überlegungen anstellen um diese Logikfehler zu rationalisieren. Dabei wird keine Rücksicht auf Ursache und Wirkung genommen, sondern es werden plausibel klingende, stark simplifizierte Verknüpfungen geschaffen.
Logische Fehlschlüsse dieser Art gibt es viele:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlschluss
Erschreckend ist auch, wie häufig logisches Denken und Kausalität zugunsten von magischem Denken über Bord geworfen wird – oft auch von Leuten, die einen akademischen Bildungsabschluß haben und es eigentlich besser wissen sollten.
Prof. Norbert Bolz hat ein exzellentes Essay über den in Deutschland (und Europa) herrschenden Paternalismus geschrieben. Lang aber ausgesprochen lesenswert:
http://www.theeuropean.de/norbert-bolz/10969-neuer-mut-zur-buergerlichkeit
Auf Youtube finden sich übrigens diverse hochinteressante Interviews und Beiträge aus Talkshows. Norbert Bolz ist Professor für Kommunikationstheorie und jemand, der sich nicht den Mund verbieten lässt. Seine Theorien sind provokant, aber sehr plausibel – meist beschreibt er auch nur die Realität aus einem Blickwinkel, den die meisten Leute einfach nur ausblenden.
Warum sind diejenigen, die immer so auf Toleranz und Toleranzgewährung pochen derart intolerant gegenüber jenen, die einfach nur eine andere Meinung haben?
Das sind übrigens genau dieselben „Toleranten“, die von Anderen Dinge fordern, die sie selbst nicht bereit sind zu leisten oder zu geben; die also Wasser predigen, aber selbst Wein saufen.
Das unterscheidet die „Guten Menschen“ von den Gutmenschen.
Mir scheint, da ist ein galoppierendes Helfersyndrom unterwegs. Allerdings primär von Helfern, die selbst eher nicht helfen – dafür andere zwangsweise dazu verpflichten.
Mehr bei Roland Tichy: Die gespaltene Nation
Ron Siderius hat drüben bei der GRA einen interessanten und lesenswerten Artikel über den „christlichen Pazifismus“:
http://german-rifle-association.de/waffenbesitz-die-bibel-und-die-waffen/
Der „christliche“ Pazifismus ist wohl auch einer Untertanenhaltung und der Unfähigkeit geschuldet, zwischen einem aktiven Angriff und Selbstverteidigung als Definition von Gewalt unterscheiden zu können oder zu wollen. Mit hinein spielen mehrere mögliche Faktoren:
Mir sind in den letzten Jahren auch viele christliche Menschen untergekommen, die sich auf Gandhi berufen. Aber genauso wenig wie Jesus, predigte Gandhi diesen kruden und weltfremden Totalpazifismus, wie ihn manche Menschen vorgeben zu leben. Viele sich so bezeichnende Pazifisten sind einfach nur Opportunisten – wieder andere setzen sich auf ein moralisch hohes Roß um mit weltfremdem Gelaber verbale Gewalt und Gruppenzwang auszuüben. Denen gilt nur körperliche Gewalt als die Gewalt, die sie ablehnen. Aber mit dem Wort als Waffe gehen sie formidabel um.
„Worte = Waffen, mit denen Wunden geschlagen werden können, die niemals vernarben.“
―Klaus Bölling
Echte Pazifisten gibt es sehr wenige. Leute, die von und über Pazifismus reden, dagegen sehr viele. Die wenigsten dieser Leute begreifen, was echter Pazifismus ist (wie z.B. Margot Käßmann). Sie werden im Extremfall den hohen Anforderungen, die so eine Geisteshaltung fordert, nicht gerecht. In der relativen Sicherheit der zivilisierten deutschen Gesellschaft ist es leicht sich als Pazifist auszugeben. Im Ernstfall, wird davon wohl nichts mehr übrigbleiben.
Pazifismus ist ein sehr idealistisches Konzept. Aber echten Pazifismus im Sinne von Gandhi zu leben – das ist etwas, was die allermeisten Menschen überfordern dürfte. In der relativen Sicherheit die die europäischen Gesellschaften noch bieten, ist so eine Haltung billig.
Was Pazifisten auch regelmäßig verdrängen: Friedfertige Haltung und Großzügigkeit ist nur aus einer Position der Stärke heraus möglich. Der Bereitschaft, den Mut, dem Tod ins Auge zu sehen. Egal ob man bewaffnet oder waffenlos ist. Gandhi formulierte das so:
Though violence is not lawful, when it is offered in self-defence or for the defence of the defenseless, it is an act of bravery far better than cowardly submission. The latter befits neither man nor woman. Under violence, there are many stages and varieties of bravery. Every man must judge this for himself. No other person can or has the right.
Deshalb sollte man die Moralapostel, die Anderen ihre seltsamen Formen von Pazifismus überstülpen wollen, einfach auslachen. Den geforderten Mut hat noch kaum jemand von denen beweisen müssen und die allerwenigsten wären fähig, diese Stärke angesichts von echter Gefahr aufzubringen. Die meisten Pazifisten werden sich als Feiglinge und Opportunisten entpuppen, wenn es ernsthaft auf Leben und Tod ankommt.
Weder werden sie fähig sein, sich gewaltlos einem Gegner entgegenzustellen, noch werden sie kämpfen können. Die Resultate dieses falschen Pazifismus sind Ungerechtigkeit und Unterdrückung. So weit denken die Möchtegern-Pazifisten aber nicht. Sie verheddern sich in ihrem irrealen Bild von der rosaroten, gewaltfreien Traumwelt.
Eins der Probleme in der Rezeption von Verbrechens-Opfern scheint zu sein, daß jemand, der sich erfolgreich wehrt, in den Augen von Medienkonsumenten und Medienvertretern zum Täter avanciert. Nur ein Opfer, das auch eins bleibt, ist ein gutes Opfer. Wehrt sich das Opfer, dann wird es zum Täter umetikettiert und der eigentliche Täter wird zum „armen Opfer“. Daß das Recht eigentlich auf Seiten des Angegriffenen ist, wird dabei ausgeblendet oder verdrängt. Frei nach dem Motto: „Wer Gewalt einsetzt, hat unrecht!“
Da überlegt man sich zweimal, ob man hilft oder sich selbst verteidigt, wenn die Wahrscheinlichkeit groß ist, daß das Notwehrrecht extrem eng ausgelegt wird. Man hat teilweise das Gefühl, daß die Wahrnehmung dieses Naturrechtes durch die Bürger nicht gewünscht ist.
„Sei ein braves Opfer, sei Dir unseres Mitgefühles gewiss (so lange Du Dich nicht wehrst), und danke, daß Du die verlogene, pseudo-pazifistische Moral der Mehrheit damit unterstützt. Wir stehen auf Schafe, die sich nicht wehren.“
So macht man es den Tätern leicht. Diese nutzen die von oben empfohlene Schafsmentalität rücksichtslos aus.
Einerseits wird Zivilcourage vom Bürger erwartet und sogar gefordert – meist von Menschen, bei denen die Gefahr, daß sie mal einem Angriff ausgesetzt sein könnten, extrem gering ist, oder Leuten, die Personenschutz haben – andererseits werden das Notwehrrecht und die Regelungen für Nothilfe so eng ausgelegt, daß man fürchten muß, daß Zivilcourage zum eigenen Nachteil gereicht.
Im selben Tenor:
http://sagittarius-femininus.de/taeter-und-leichte-opfer/
„Revolution in Deutschland? Das wird nie etwas. Wenn diese Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich noch eine Bahnsteigkarte!“ Das soll Lenin gesagt haben.
Trotz aller Demokratieversuche und -simulationen scheint ein Großteil der Bürger eine Untertanen-Mentalität, wie zu Zeiten des Kaiserreichs, zu haben. Auch das Verhalten der jeweiligen Regierung zeugt davon, daß man den Bürger eher für ein lästiges Übel hält, der lieber das Maul halten sollte, als den Regierenden reinzureden.
Ständig fühle ich mich an Heines „Erinnerungen aus Krähwinkels Schreckenstagen“ erinnert.
Wir Bürgermeister und Senat,
Wir haben folgendes Mandat
Stadtväterlichst an alle Klassen
Der treuen Bürgerschaft erlassen.
Ausländer, Fremde, sind es meist,
Die unter uns gesät den Geist
Der Rebellion. Dergleichen Sünder,
Gottlob! sind selten Landeskinder.
Auch Gottesleugner sind es meist;
Wer sich von seinem Gotte reißt,
Wird endlich auch abtrünnig werden
Von seinen irdischen Behörden.
Der Obrigkeit gehorchen, ist
Die erste Pflicht für Jud und Christ.
Es schließe jeder seine Bude
Sobald es dunkelt, Christ und Jude.
Wo ihrer drei beisammen stehn,
Da soll man auseinander gehn.
Des Nachts soll niemand auf den Gassen
Sich ohne Leuchte sehen lassen.
Es liefre seine Waffen aus
Ein jeder in dem Gildenhaus;
Auch Munition von jeder Sorte
Wird deponiert am selben Orte.
Wer auf der Straße räsoniert,
Wird unverzüglich füsiliert;
Das Räsonieren durch Gebärden
Soll gleichfalls hart bestrafet werden.
Vertrauet Eurem Magistrat,
Der fromm und liebend schützt den Staat
Durch huldreich hochwohlweises Walten;
Euch ziemt es, stets das Maul zu halten.
Als Waffenrechtler sehe ich ja derzeit wieder die Versuche der EU-Kommission, gerade die rechtstreuesten Bürger zu entwaffnen. Man möchte keine Bürger haben, die sich auch nur ansatzweise gegen politische Begehrlichkeiten und den grassierenden Abbau von Bürger- und Freiheitsrechten wehren könnten. In jeder beginnenden Diktatur hat die Staatsmacht erst mal die privaten Waffen eingesammelt. Am Stück oder scheibchenweise. Vorgeschoben werden Verbrechen oder Terror als Gründe. Bombardiert man dann die Verantwortlichen mit den Tatsachen, dann geben sie zögernd und mit vielen Ausreden zu, daß ihre geplanten Maßnahmen sich überhaupt nicht auf Terror und Verbrechen auswirken können.
Die Rechtsstaatlichkeit eines Landes und seiner Politiker kann am Waffenrecht gemessen werden. Je strikter das Waffenrecht, desto weniger vertrauen die Politiker dem Souverän.