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FAZ-Blogs, Charlie Hebdo III, französisches Waffenrecht

Der von mir recht geschätzte Don Alphonso hat sich in diesem Artikel meiner Meinung nach ein bisschen verhoben.

http://blogs.faz.net/deus/2015/01/09/wehrhaft-gegen-twitter-wehrlos-gegen-kugeln-2323/

Er fordert strengere Waffengesetze für Frankreich um den Zugang zu Waffen für Terroristen einzuschränken. Wir erinnern uns an 1972 in Deutschland — das hat ja in Bezug zur RAF auch bestens funktioniert, oder? (Das war jetzt Zynismus!)

Wir haben also schon mal ein einschlägiges Beispiel, dass Waffenrechtsverschärfungen nicht gegen Terrorismus helfen. Sieht man sich Waffengesetze in Bezug auf Schußwaffenmißbrauch und Verbrechen an, so hat man eher eine negative Korrelation. Je strenger die Waffengesetze, desto stärker der Missbrauch. Wir haben gute statistische Hinweise für diese Behauptung. Dazu brauchen wir uns nur Städte und Länder mit strengen Waffengesetzen anzusehen. Nehmen wir England mit der Welt-Verbrechenshauptstadt London oder diverse Städte in den USA in denen ein recht strenges Waffengesetz herrscht.

Natürlich gibt es auch etliche zusätzliche Faktoren, die Verbrechen und Waffenmissbrauch begünstigen, das darf man nicht außen vor lassen. Es stellt sich jedoch immer wieder als Tatsache heraus, dass eine andere Korrelation wesentlich besser belegt werden kann: „More Guns – Less Crime!“

Wir erinnern uns an den Artikel in der „Zeit“, in der ein Journalist das Gegenteil zu belegen suchte und von seinen eigenen Daten lügen gestraft wurde.

Lieber Don Alphonso, ich bin gerne behilflich wenn es um Zahlen, Daten und Fakten zum Thema geht. Es ist ein äußerst komplexes und kompliziertes Thema, das sehr langwierige und gründliche Recherchen erfordert, damit man durchsteigt. Nur … mit den üblichen, leicht dahingesagten „Lösungen“ in Form von Verboten und Kontrollen kommt man in der realen Welt nicht weit. Dazu muß man sich im Thema auskennen und auch zur letzten Konsequenz weiterdenken.

Nur hört nach der Verbotsforderung das Denken meist auf. Da sind wir dann an der Stelle wo man nach ein paar Jahren, angesichts der Auswirkungen, sagt: „Das konnte doch niemand ahnen!“ – Ahnen vielleicht nicht, aber wissen, wenn man denn etwas weiter gedacht und auf Fachleute gehört hätte.