Schlagwort-Archive: Piraten

Die Ratten verlassen das Schiff

Lauer weg, Helm weg, Höfinghoff weg.

<edit>Domscheit-Berg auch weg</edit>

Zur Feier des Tages habe ich mich gestern tatsächlich betrunken … das erste Mal seit über 20 Jahren.

Jetzt muß noch die Rydlewski gehen und mit ihr der Rest der Linksbizarren, die die Piratenpartei kaputtgemacht haben, damit wir einen Neustart aus der liberalen Mitte heraus versuchen können.

Der Kollege hier bringt es auf den Punkt: https://kopfzutisch.wordpress.com/2014/09/21/partytime/

Über den Berg sind die Piraten zwar noch lange nicht, aber es gibt Grund zur Hoffnung.

#bombergate

Kann ich einen Politiker wählen, der sich der weitreichenden Konsequenzen seines Tuns nicht bewusst ist (oder schlimmer, dem es egal ist)?

Kann ich einen Politiker wählen, der sein Parteiamt nutzt um seine persönliche Agenda zu propagieren, die nicht mal mit den Zielen der Partei korreliert?

NEIN!

… und das ist alles, was man von mir zu dem Thema hören wird.

Aufrecht in den Untergang

Aufrecht in den Untergang

Eine schöne Analyse unseres politischen Systems und die Art und Weise, wie naiv die Piratenpartei damit umgeht. Leider muß ich dem Autor größtenteils zustimmen. Es ist – erfahrungsgemäß – tatsächlich so schlimm. Wir befinden uns in einer Postdemokratie, in der der Bürger wenig bis keinen Einfluß auf seine Regierung hat. Die Politiker erhalten diesen Status Quo durch Intransparenz, Lügen und Abgrenzung, während sie 90% ihrer Zeit mit Intrigen und Grabenkämpfen verbringen.

Bundestagswahl – Meinungen gegen Tatsachen

Eine Meinung hat heutzutage selten etwas mit Tatsachen zu tun. Meinungen werden von Medien, Politik, von Industrie und NGOs gemacht und selten darauf überprüft, ob die „Tatsachen“, die damit verbreitet werden auch wirklich stimmen.

Der Bürger pickt sich das heraus, was ihm – seinem Bauchgefühl nach – am besten in den Kram passt. Klingt etwas plausibel, dann wird es nicht überprüft. Passt eine Behauptung zu den eigenen Vorurteilen … wozu noch nachforschen? Schließlich ist selber denken anstrengend und das vermeidet Mensch ja gerne. Und die eigenen Vorurteile sind einem ja lieb und teuer. Die müssen geschützt werden.

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Uhl (CSU) dreht wieder mal hohl

Die Opfer des Attentates in Boston waren noch nicht mal richtig kalt, schon kommt dieser Uhl und fordert mehr Überwachung.

Der Uhl ist ein ängstlicher alter Mann, der die moderne Welt nicht versteht und in die Zeit der zensierten Medien zurück will – Dampfradio und Zeitung. Da nimmt er auch gerne einen totalitären Überwachungsstaat in kauf. Daß Uhl offen demokratiefeindlich ist um eine gefühlte Sicherheit herzustellen, hat er schon oft bewiesen. Daß ihm der Verstand und die Intelligenz fehlen um zu begreifen, daß er die Freiheit und Bürgerrechte für eine Scheinsicherheit verkaufen möchte, ist auch offensichtlich.

Statt mehr und besser ausgebildeter Polizisten will Uhl elektronische Überwachung. Er will Überwachung eines Bereiches in dem schon lange keine ernsthaften Verbrechen mehr abgesprochen werden – zumindest nicht ohne starke Verschlüsselung. Wirtschaftsverbrechen u.ä. finden im Darknet statt, in dem die Behörden vollkommen hilflos agieren.

Wenn mal was passiert, wo die Behörden mit TKÜ was erreichen, dann erwischen sie meist Deppen oder Leute, die von anderen Behörden (bzw. deren V-Leuten) angestiftet wurden (Sauerland-Bomber, etc.) – was eigentlich dasselbe ist ^_^

Trotzdem wird dieser dumme, alte Mann nicht müde seinen Sermon herunterzubeten und die Medien geben ihm auch noch die Plattform dafür.

Bruce Schneier hat übrigens einen sehr empfehlenswerten Artikel zu dem Anschlag in Boston geschrieben.

“If you think technology can solve your problems you don’t understand technology and you don’t understand your problems.” – Bruce Schneier

Fakten zum Anschlag gibt’s nur wenige. Dafür viel Betroffenheitsjournalismus: http://udostiehl.wordpress.com/2013/04/17/boston-wenige-fakten-viele-schmutzige-details/

 

5. Kolonne

Daß die Piratenpartei ein Sammelbecken für Spinner, Radikale und vor allem Ex-Linke und Ex-Grüne ist, habe ich schon mal thematisiert.

Diese Leute interessieren sich nicht für die piratigen Grundsätze wie Liberalität und faktenbasierte Politik, sondern wollen ihre Ideologie verbreiten. Dabei kommt ihnen entgegen, daß viele Piraten durchaus sozial, und extremen „sozial angehauchten“ Positionen gegenüber sehr empfänglich sind. Das führt dazu, daß etliche Piraten krude, kollektivistische und letztendlich demokratiefeindliche Ideen unhinterfragt übernehmen.

Die Ex-Grün/Linken sind meist ideologisch gefestigt und erfahrene Rhetoriker. Es fällt ihnen leicht, anderen Leuten das Wort im Mund rumzudrehen und das kritische Denken (sofern vorhanden) bei Rezipienten in eine ihnen genehme Bahn zu lenken. Kurz, sie sind gemeingefährliche Manipulatoren.

Hadmut Danisch hat in einem sehr ausführlichen Blogpost einen klassischen Fall innerhalb der PP aufgegriffen und sauber belegt. http://www.danisch.de/blog/2013/02/28/wie-die-piraten-partei-zur-totalitaren-meinungsdiktatur-wird/

Wir müssen dringend die Angehörigen dieser 5. Kolonne loswerden. Wir hätten sie nicht mal reinlassen dürfen. Wir haben viel zu viele Mitglieder die „liberal“ und „rechts“ nicht auseinander halten können. Viel zu viele Mitglieder, die unter „Freiheit“ eine kollektivistische Zwangsgesellschaft sehen – dazu muß man nur mal in’s Liquid Feedback schauen. Da finden sich Vorschläge, wie man sie von den Grünen erwarten würden (Verbote, Kontrolle, Paternalismus), aber doch nicht von liberalen Piraten. Viel zu viele Piraten vertreten offen ein sozialistisches oder sogar kommunistisches Weltbild, etliche finden totalitäre Maßnahmen gut, die absolut nicht zu den Grundsätzen der PP passen.

Wir sind unterwandert worden und werden jetzt von innen vergiftet. Schmeißt diese Giftspritzen raus (ja, da bin ich radikal und intolerant) – die haben bei uns nichts zu suchen. Wir haben uns unseren freiheitlichen, sachbezogenen Ansatz schon weitgehend kaputt machen lassen … von Leuten, denen es um piratenfremde Ideologie und Kontrolle geht. Vielleicht schaffen wir es ja, den Geist der Piratenpartei von 2009 wieder in die Köpfe der Leute zu bringen. Wenn nicht, dann ist die PP nur eine weitere kollektivistische rot-grüne Partei. Sachen wie Datenschutz und Bürgerrechte fallen dem Genderismus/Feminismus (Kernthema der Grünen) zum Opfer. Dabei ist die PP eine Post-Gender-Partei und vielen weiblichen Parteimitgliedern geht dieser Gender-Schmarrn gewaltig auf die Nerven.

Piraten und „Genderpolitik“

Mal was anderes als Waffenrecht. Ich habe mich schon immer über Genderpolitik geärgert, weil mir echte Belege für die Argumente der Gender-Apologeten fehlten.

Wenn ich da nachgefragt habe, dann kam da entweder nichts, oder es kamen nichtssagende Behauptungen über Forschungen von dieser oder jener Koryphäe. Wenn ich mir dann mal die Mühe gemacht habe, diese „Experten“ nachzulesen, dann fand ich da auch nur Behauptungen, aber nie wirklich Bezug auf ernsthafte und belegbare (falsifizierbare) Forschung oder gar echte wissenschaftliche Studien. Dafür allerdings die Ablehnung aller bisheriger Forschung – die ohne stichhaltige (inhaltliche) Begründung pauschal abgetan wird.

Vor einiger Zeit bin ich dann auf eine Dokumentation des Norwegers Harald Eia (Clown und studierter Soziologe) gestoßen, der die Genderstudien aus 7 unterschiedlichen Blickwinkeln (schön wissenschaftlich) beleuchtet und dabei die richtigen Fragen gestellt hat. Diese Studie hat dazu geführt, daß dem norwegischen Institut für Gender-Studies schlagartig sämtliche staatlichen Mittel gestrichen wurden.

Sieht man sich die Dokumentation an, dann kann man über die offen zur Schau gestellten Borniertheit der „Gender-Forscher“ nur den Kopf schütteln.

Die 7 Teile sind norwegisch mit englischen Untertiteln. Anstrengend, aber sehr lohnend – mit geballtem Wissen und echter Forschung:

Brainwash – Harald Eia – The Nonsense Of Genderstudies

Ich frage mich echt, warum das noch nicht in deutschen Medien aufgegriffen wurde.

Nun fand letztes Wochenende der #PiratinnenKon statt. Eine recht zweifelhafte Veranstaltung, in der sich die Hardcore-Feministinnen und Gender-/Queer-Vertreter ihre emotionalen Befindlichkeiten beim nachbeten von Gender- und Feminismustheorienbehauptungen gegenseitig bestätigen konnten. Oberflächliches, emotionales Gelaber ohne Tiefgang und ohne wissenschaftlichen Erkenntnis-Anspruch.

Denen sollte man die Doku von Harald Eia zwangsverordnen, vermutlich würden da ziemlich viele Weltbilder zusammenbrechen.

Ein exzellentes Blog-Post und Kritik zur #PiratinnenKon findet sich hier: http://www.danisch.de/blog/2013/04/07/mein-bericht-von-der-piratinnenkon/

PS: Es gibt durchaus Vertreter des Feminismus, die sauber begründen können und die auch mit echter Forschung und Belegen aufwarten können. Aber die sind leider sehr selten.

Pazifismus

Wer einer Bande von U-Bahn-Schlägern mit den Worten kommt: „Echt, das finde ich jetzt aber doof, daß ihr den armen, alten Mann da zusammentretet. Wollen wir nicht schnell einen Stuhlkreis machen und drüber reden?“, der kriegt oft selbst eins auf’s Maul und das nicht zu knapp.

Ein Pazifist sieht in solchen Situationen oft weg. Eingreifen kann er mangels Mut und seiner Ablehnung von Gewalt nicht. Die Courage, die ein echter Pazifist (in der extrem seltenen „Ghandi-Ausführung“) braucht, um wenigstens verbal und (hoffentlich) deeskalierend einzuwirken, hat der Möchtegern-Pazifist auch nicht. Bestenfalls greift er noch zum Telefon um die „Staatsgewalt“ zu benachrichtigen, die rechtzeitig genug kommt um ein Protokoll aufzunehmen und das Blut aufwischen zu lassen.

Ein Pazifist muß – um seinen Pazifismus leben zu können – in einer Umgebung (Gemeinschaft/Staat) leben, die ihn gegen übel wollende Kräfte beschützt. Diese Gemeinschaft muß den Schutz ihrer Mitglieder notfalls auch mit Gewalt durchsetzen können, da Übergriffe nicht selten gewalttätig sind und häufig durch Einsatz von Gewalt beendet werden müssen. Gewalt an sich ist zwar nur selten eine Lösung, aber sie kann eine Lösung begünstigen, indem sie die Vorbedingungen zu einem (für die Gesellschaftsmitglieder) nachteiligen Ergebnis (i.e. Unterwerfung/Unterdrückung) zum Positiven verändert.

Aber ein Pazifist ist irgendwie auch gegen „Staatsgewalt“, die ja meist das einzige ist, das ihn gegen das Böse™ schützen kann. Er will weder Waffen zur Selbstverteidigung in den Händen der Bürger sehen, noch will er Waffen in den Händen der Polizei sehen. Er will auch keine Soldaten und er will vor allem keine Nachbarn, die ihm übel wollen. Was er will, ist eine Welt, in der es keine Konflikte, keine Auseinandersetzungen und keine Gewalt gibt. Ein Pazifist hat sogar Angst vor seinem eigenen Gewaltpotenzial, dessen Existenz er einerseits vehement verneint, das er aber verbal und ohne Rücksichten zu nehmen, gegen Leute einsetzt die seine Ansichten nicht teilen. Zu den Mitteln der Wahl zählen „Totschlagargumente“ in Form von verdrehter Rhetorik.

Da aber ein Pazifist gegen Waffen, Krieg und Kampf eingestellt ist, schwächt er seinen eigenen Schutz und begünstigt damit seine potenziellen Feinde. Der Nicht-Pazifist, der seine Waffen eben nicht zu Pflugscharen geschmiedet hat, wird immer einen Vorteil gegenüber dem Pazifisten haben. Dieser schafft entweder einen faschistischen Überwachungsstaat indem er die Gewalt delegiert (die er eigentlich so sehr verabscheut) oder er landet in einer Gesellschaft in der er von äußeren Feinden unterdrückt wird. Er sperrt sich also selbst in einer Unterdrückungsgesellschaft ein – so oder so. Der Freiheitsbegriff eines Pazifisten entspricht einer Sklaverei. Der alte Sponti-Spruch der ’68er: „Lieber Rot als tot“ – umgekehrt funktioniert er genau so. Wer wagte schon gegen die Nazis aufzumucken als sie an der Macht waren? Was mit etlichen der wenigen Mutigen passiert ist, die es wagten aktiven oder passiven Widerstand zu leisten, ist bekannt. Aber die wenigsten Pazifisten hätten überhaupt Mut zum passiven Widerstand in einer Diktatur – obwohl das einer der Kernsätze ihrer eigenen Philosophie ist. In einer wenigstens halbwegs freiheitlich-demokratischen Gesellschaft seine Meinung zu sagen und für sie aufzustehen ist keine Kunst. Das Riskio ist gering. Aber in einer kommunistischen oder faschistischen Gesellschaft wird man dafür an die Wand gestellt. Und da wird der Pazifist dann zum braven Mitläufer, der hinterher von nichts gewusst haben will … aber er wird trotz allem nicht von seiner diffusen Ideologie lassen. Er verkauft seine Freiheit (und die von anderen Leuten) gegen Sicherheit und verliert dabei beides.

Um es mit ein paar alten Sprichworten zu sagen:

„Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“ (Schiller)

und

„Wer seine Schwerter zu Pflugscharen schmiedet, wird für die pflügen, die das nicht getan haben“.

Moralisch gesehen hat der Pazifismus durchaus seine Berechtigung, auch wenn ich den Begriff „friedliebend“ vorziehe. Psychologisch und politisch gesehen ist Pazifismus eine Katastrophe. Heiner Geißler hat einmal gesagt: „Der Pazifismus der 30er Jahre hat Auschwitz erst möglich gemacht“.

Nur in einer demokratischen Gesellschaft kann so eine pro-faschistische Philosophie wie der unreflektierte Pazifismus existieren und gedeihen. George Orwell, der alte Totalitarismusexperte, hat da während des 2. Weltkrieges ein paar profunde Worte dafür gefunden:

Pacifism. Pacifism is objectively pro-Fascist. This is elementary common sense. If you hamper the war effort of one side you automatically help that of the other. Nor is there any real way of remaining outside such a war as the present one. In practice, ‘he that is not with me is against me’. The idea that you can somehow remain aloof from and superior to the struggle, while living on food which British sailors have to risk their lives to bring you, is a bourgeois illusion bred of money and security. Mr Savage remarks that ‘according to this type of reasoning, a German or Japanese pacifist would be “objectively pro-British”.’ But of course he would be! That is why pacifist activities are not permitted in those countries (in both of them the penalty is, or can be, beheading) while both the Germans and the Japanese do all they can to encourage the spread of pacifism in British and American territories. The Germans even run a spurious ‘freedom’ station which serves out pacifist propaganda indistinguishable from that of the P.P.U. They would stimulate pacifism in Russia as well if they could, but in that case they have tougher babies to deal with. In so far as it takes effect at all, pacifist propaganda can only be effective against those countries where a certain amount of freedom of speech is still permitted; in other words it is helpful to totalitarianism. (Quelle: http://www.orwell.ru/library/articles/pacifism/english/e_patw)

Pazifistische Grundrechenarten: Definition des Pazifismusbegriffes

Es gibt viele verschiedene Spielarten des Pazifsmus. Einig sind sich diese unterschiedlichen Richtungen nur in der Ansicht, daß sie Krieg als Mittel zur Konfliktlösung ablehnen.

Das halte ich zwar für recht vernünftig, aber wenn einem ein Konflikt mit gewalttätigen Mitteln entgegengetragen wird, womit will man entgegnen, wenn man nicht die passenden Waffen und den Willen hat, um sich angemessen zu verteidigen?

Ich mag Krieg nicht. Er ist schmutzig, hässlich und gemein.

Unterdrückung mag ich auch nicht. Die ist schmutzig, hässlich und gemein.

Lässt sich so etwas durch blinden Total-Pazifismus ändern? Ich kenne genau 2 Fälle in der Weltgeschichte in der das (sehr oberflächlich betrachtet) geklappt hat. Indien durch Ghandi und der Fall der Berliner Mauer. Diese Beispiele lassen sich aber nicht verallgemeinern und auf jede Situation anwenden. Beide Fälle hatten sehr günstige Bedingungen und hätten andernfalls sehr blutig scheitern können. Wenn Set und Setting nicht passen, dann funktioniert es nicht.

Pazifisten haben sich ein ideologisch-philosophischen Trugschluß ausgesucht, der lautet: „Keine Waffen, keine Aggressionen = kein Krieg, keine Konflikte.“ Auf dieser Basis sammeln sie sich dann hahnebüchene Argumentationsfetzen zusammen, die diese Ansicht stützen. Dabei wird kategorisch ausgeblendet, daß die menschliche Natur eine recht primitive und gewalttätige Sache ist, die man nicht mit ein paar Schlagworten und gut klingenden Behauptungen ändern kann.

Psychologisches …

Bekommt man Gewalt, gewalttätiges Denken und gewalttätiges Handeln aus einem Menschen raus? Kann man einen Menschen zu einem Pazifisten erziehen? Entwicklungsgeschichtlich ist der „Kampf ums Überleben“, der „Kampf um Vorteile“, der „Kampf, um Mitbewerber nicht hochkommen zu lassen“ viele Millionen Jahre alt. Und das will eine uneinheitliche und oberflächliche Philosophie, die es grade mal gut 100 Jahre lang gibt, der Menschheit kollektiv austreiben? Soll das Lamm neben dem Löwen liegen, ohne gefressen zu werden? Wie soll das gehen?

Die pazifistische Ideologie ignoriert einige wichtige Tatsachen, die ihr Ziel letztendlich unmöglich machen bzw. sogar den gegenteiligen Effekt haben. Sie blendet wesentliche Fakten aus und ignoriert Tatsachen.

Um diesen Artikel nochmal mit George Orwell abzuschließen, ein Zitat, das sich die blindwütigen Pazifisten in der Piratenpartei und anderswo dringend mal durch den Kopf gehen lassen sollten:

„Leute die durch Geld und Kanonen vor der Wirklichkeit geschützt sind, hassen die Gewalt zu Recht und wollen nicht einsehen, das sie Bestandteil der modernen Gesellschaft ist und das ihre eigenen zarten Gefühle und edlen Ansichten nur das Ergebnis sind von Ungerechtigkeit, gestützt durch Macht.“
– George Orwell

Meine persönlichen Erkenntnisse:

1. Man kriegt die evolutionsgeschichtlich uralten Instinkte und Überlebensstrategien nicht aus dem Primaten Mensch raus. Die Gewalt ist ein Teil von uns den man nicht negieren kann.

2. Wird ein Mensch über einen gewissen Punkt hinaus belastet, reagiert er mit Gewalt (gegen sich selbst und/oder andere).

3. Die pazifistische Ideologie schwächt den Wunsch und die Fähigkeit der Menschen für sich selbst zu sorgen und einzustehen. Sie unterstützt das „Führer-Prinzip“ und die Abgabe der eigenen Verantwortung.

4. Pazifisten legen Wert auf die moralische Überlegenheit ihrer, in der Praxis unausgereiften und naiven, Philosophie und verwenden diese Moralkeule als Totschlagargument.

5. Pazifisten geben ihre Freiheit zugunsten einer Schein-Sicherheit auf

6. Pazifisten sind in der Mehrzahl antidemokratisch und anti-freiheitlich – merken es aber nicht.

7. Pazifisten denken und handeln oft nach dem  Nirvana Fallacy – Prinzip

Der Hollarius und seine persönlichen Ängste

Der Pirat Hollarius hat einen Antrag in’s Liquid-Feedback gestellt. Hat als Leithammel laut geblökt und viele Schafe folgten ihm. Schön aus dem Bauch raus, statt – wie es Piraten geziemt (und im „piratigen Ansatz“ gefordert wird) – sich selbst in die Pro und Contra der Thematik einzuarbeiten oder sich wenigstens gründlich zu informieren anstatt demjenigen nachzudackeln, der am lautesten schreit.

Etliches in diesem Antrag ist sachlich falsch, schlecht recherchiert und man kann sehen, daß Hollarius, wie er auch selbst in seinem Blog schreibt, eher nach Gefühl als nach (Fach-)Wissen handelt.

Hollarius hat Angst. Er hat Angst vor dem Mißbrauch von Schußwaffen. Darf er gerne haben, wenn ihm das gut tut.

Angst kann man mit Information bekämpfen. Muß er also Angst haben? Wenn man die Statistiken des BKA zu Rate zieht, dann ist diese Angst völlig unbegründet. Es ist also seine persönliche Angst und aufgrund dieser Angst will er ein Gesetz. Lieber Hollarius, wie wäre es mit einem komplett zensierten Internet, damit auf keinen Fall Bombenbauanleitungen und Kinderpornographie in die Hände von Bürgern kommen? Was Du hier treibst bringt keine Sicherheit. Die Briten haben das schon versucht – es hat nicht geklappt. Aber es hat dem friedlichen Schießsport auf der Insel sehr geschadet. Die Kriminalitätsrate ist seit dem Handgun-Ban gestiegen – gibt sogar offizielle Dokumente dazu. Das interessiert Dich aber nicht. Du willst keine Angst mehr haben und willst, daß die Ursache Deiner Ängste aus Deinem Weltbild verschwindet … in dem Du was verbieten willst.

I like to tell you something. This ain’t gonna happen. Du lebst in der Illusion, daß das Verbot von Gegenständen die Dir Angst machen, auch allgemein mehr Sicherheit bringen. Der Beleg, daß das nicht funktioniert ist bereits mehrfach erbracht. Aber diese Argumente interessieren Dich in Deinem Tunnelblick nicht. Emotionen/Gefühle zählen für Dich mehr als Fakten. Die Verwendung von größtenteils oberflächlichen und nicht verstandenen Informationen ordnest Du vollständig Deinen diffusen Bedrohungsgefühlen unter.

Wer hat da was davon? Wird diese Aktion mehr öffentliche Sicherheit bringen? Nein – denn der Schußwaffenmißbrauch ist sowieso schon minimal und auf die hauptsächlich bei Verbrechen benutzten illegalen Waffen wirkt es sich überhaupt nicht aus. Den Schaden haben ein paar Millionen friedliche Sportler und Jäger. Aber die interessieren Dich nicht. Die haben sich gefälligst Deinen persönlichen Ängsten unterzuordnen. Sehr demokratisch, sehr liberal und freiheitlich … NOT!

Eins der Piratenmottos lautet „Freiheit statt Angst“ – Du dagegen möchtest die Freiheit mehrerer Millionen Menschen (die keinerlei Gefahr darstellen) einschränken, um Deine persönliche Angst zu bekämpfen. „Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, der wird am Ende beides verlieren“ – das trifft voll und ganz zu. Die Konsequenzen Deines Denkens und Handelns sind Dir anscheinend egal. Kurzsichtiges politisches Denken hat dieses Land in die Lage gebracht, in der es heute ist. Du befeuerst solches Denken auch noch. Du wirst eine „Scheinsicherheit“ erzeugen, genau das, was die Waffenrechtsverschärfungen in den letzten Jahren waren. Hat’s was gebracht? Nein. Es war sinnlose Symbolpolitik … genau das, was wir Piraten ständig anprangern und nicht haben wollen. Warum machst Du so was?

Gut 700 Piraten (von über 30.000 Parteimitgliedern) stimmen Hollarius‘ seltsamer Argumentation im LQFB zu. Haben diese Piraten sich mal unabhängig informiert? Die allermeisten ganz sicher nicht, sonst hätten sie anders abgestimmt, bzw. sich enthalten. Sind diese Leute alles Deppen? Wage ich nicht zu beurteilen. Sind es echte Piraten, die die Ansprüche und Ziele der Piratenpartei kennen und unterstützen? Das wage ich zu bezweifeln.

Was bei dieser Abstimmung gelaufen ist, ist genau das, was wir Piraten nicht wollen. Wir wollen sachliche, rationale, liberale und sinnvolle Regelungen haben. Einfach blind dem Leithammel nachlaufen, das passt nicht zu Piraten. Einfach aus dem Bauch raus ein paar oberflächlichen Behauptungen und Forderungen zuzustimmen ist auch nicht im Sinne der Piratenpartei. Unser Konzept ist ein anderes. Wir wollen eben nicht so handeln wie die Grünen, die Roten, die Gelben oder die Schwarzen. Wir wollen es anders machen – und vor allem besser und gerechter.

Der Antrag ist ein Schandfleck, denn er belegt, daß unser Idealismus und unser Arbeitsansatz durch einige wenige Agitatoren empfindlich gestört werden kann. Und es belegt, daß das piratige Prinzip bei den Antragsunterstützern wohl nicht angekommen ist.