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Trigger-Happy

Immer noch glauben viele Menschen an den „Waffen-Effekt“ – die Theorie, daß allein die Verfügbarkeit einer Schußwaffe einen direkten oder schleichenden Einfluß auf Menschen hat und sie früher oder später zu Killern (Verbrechern, Terroristen) macht.

Ungeachtet der Tatsache, daß in Vergleichen mit anderen, häufig benutzten Tatwerkzeugen, diese Theorie eben nicht bestätigt werden kann, haben in den 60ern Forscher (Berkowitz et al.) eben diese Theorie aufgestellt und mit einer Studie zu belegen versucht. Laut Berkowitz erhöht eine Schußwaffe die Aggressivität einer Versuchsperson.

https://en.wikipedia.org/wiki/Weapons_effect
(Bezeichnenderweise gibt es den Artikel in der deutschen Wikipedia überhaupt nicht)

Die Auswertung der Aggressionsstudie schien diese Annahmen zu belegen. Jahre später wurde das Set-Up der Studie (die Rahmenbedingungen) und die Auswertung von anderen Wissenschaftlern überprüft und als grob fehlerhaft erkannt. Kurz: Die Studie, ihre Vorannahmen, ihre Ergebnisse und die Schlüsse, die daraus gezogen wurden, sind Unsinn. Unwissenschaftliche Arbeit hat einen Glaubenssatz in die Welt gestellt, der weit von der Realität entfernt ist, sich aber in den Köpfen festgesetzt hat.

Da diese Theorie aber von einem renommierten Sozial-Psychologen auf dem Feld der Aggressionsforschung aufgestellt und erst später von anderen Wissenschaftlern überprüft wurde, glaubte man das einfach. Dabei wurde diese Studie schon Mitte der ’70er angezweifelt, überprüft und mit anderen Studien widerlegt.

Hier die Studie (die bekannteste von mehreren Arbeiten), die die ursprüngliche Theorie mit klaren Argumenten zerpflückt und schlampige Arbeit aufdeckt.

https://www.saf.org/wp-content/uploads/2014/01/Trigger-Happy-Rethinking-the-Weapons-Effect.pdf

Leider finden sich gerade in den Sozialwissenschaften und in der Psychologie häufig „Studien“ die wissenschaftlichen Ansprüchen und der eigentlich erforderlichen Methodik nicht genügen. Die Ergebnisse werden in populärwissenschaftlichen Beiträgen von „Wissenschafts-Journalisten“ kurz als „Tatsachen“ ohne weitere Hintergründe angesprochen und landen so als „Allgemeinwissen“ in den Köpfen der Menschen. Schon interessant, was ein plausibel klingender, ein anscheinend wissenschaftlich belegter aber völlig falscher Gedankengang für gesellschaftliche Auswirkungen haben kann. (Heute erleben wir das wieder beim 3rd-Wave-Feminismus und den sogenannten „Gender-Studies“, die nicht mal eine wissenschaftliche Grundlage haben, sich aber als scheinbar seriöse Forschung verkleiden).

Dabei hätte gerade im Fall des „Waffen-Effektes“ schon eine einfache statistische Überprüfung von Delinquenz und Schußwaffengebrauch bei normalen Bürgern (unter Ausschluß von Verbrechern, Irren und Terroristen) ein klares Ergebnis erbracht. Nämlich, daß gesetzestreue Waffenbesitzer sogar weniger zu Aggression und Gewalt neigen.

Forscher wie Gary Kleck fanden sogar einen „reverse weapons-effekt“ – konnten also belegen, daß Waffen sich negativ auf Aggression auswirkten.

Fazit: Waffen, Waffenbesitz und Waffenbesitzer sind nicht die Ursache von Aggression und Gewalt. Waffen können bei Verbrechen Tatmittel sein, verursachen die Tat aber nicht.

Ein typischer Fall in dem Korrelation und Kausalität verwechselt wurden. Etwas, was in den „harten“ MINT-Wissenschaften viel seltener vorkommt als in den „weichen“ Wissenschaften in denen das inzwischen fast epidemisch ist. Dabei lassen sich viele Elemente des Falsifikationismus auch auf die weichen Wissenschaften anwenden.

Und immer noch steht der „Waffen-Effekt“ als Tatsache in den Lehrbüchern für Psychologen und Soziologen …

Die Risiken von Psychopharmaka

Auf 3sat gibt es einen exzellenten Beitrag über Antidepressiva, Suizid und erweiterten Suizid – sowie den Therapienotstand in Deutschland:

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=54744

Alternativlink:
https://www.youtube.com/watch?v=5tQ02d70xdY

Die Studiogäste sind Fachleute und diskutieren ausgesprochen differenziert und offen. Gert Scobel bringt in seiner Sendung allgemein sehr gut recherchierte Beiträge zu vielerlei Themen.

Tatsache ist, daß bei der großen Mehrzahl der erweiterten Suzide, die medienwirksam „Amokläufe“ genannt werden, unter dem Einfluß von Psychopharmaka erfolgen.

Dazu gibt’s hier auf dem Blog schon einige Beiträge, in der hauptsächlich Verdachtsmomente und Belege dazu geäußert werden. Inzwischen gibt es öffentlich einsehbare Studien, die diese Theorie erhärten und in Teilen beweisen:

https://lawgunsandfreedom.wordpress.com/2013/03/03/konnen-psychopharmaka-ein-grund-fur-amoklaufe-sein/

https://lawgunsandfreedom.wordpress.com/2013/03/04/nochmal-psychopharmaka-ssri/

https://lawgunsandfreedom.wordpress.com/2015/09/14/psychopharmaka-und-amoklaeufe/

https://lawgunsandfreedom.wordpress.com/2015/04/21/medikamente-gegen-depressionen/

https://www.heise.de/tp/features/Groesstenteils-nutzlos-und-potenziell-schaedlich-3977880.html?seite=all

Von Ursache und Wirkung

Die meisten Menschen denken in einfachen, sehr einfachen Kategorien und anhand von vorgefertigten Glaubenssätzen.

  1. Schußwaffen verführen zum töten.
  2. Alkohol verführt zum saufen.
  3. Messer verführen zum stechen.
  4. Autos verführen zum rasen.
  5. Sportschuhe verführen zum rennen.
  6. Steine verführen zum Fenster einwerfen.

Natürlich haben Sie gemerkt, daß diese Aufzählung völlig unsinnig ist. Dennoch gibt es eine ganze Menge Menschen, die die erste Behauptung allen ernstes und voller Überzeugung vertreten – obwohl seriöse Studien den sogenannten „Waffeneffekt“ schon vor Jahrzehnten eindeutig widerlegt haben.

Trotzdem behaupten Waffengegner weiterhin stur, daß schon der Waffenbesitz aggressiv und gefährlich mache.

Das lädt  jetzt zu unschmeichelhaften Schlüssen bezüglich der Faktenresistenz von Waffengegnern ein. Es ist halt einfacher, das eigenen Glaubenssystem zu verteidigen und krampfhaft daran festzuhalten, statt eine falsche Weltsicht zu korrigieren.

Rhetorische Tricks und Manipulationen

Jeder Mensch manipuliert. Das geht gar nicht anders, denn jede Form von Kommunikation ist auch Manipulation (Beeinflussung des Gegenübers). Diese Tatsache an sich ist wertneutral. Es kommt auf die Inhalte an, besonders, wenn es um Meinungen versus Tatsachen geht. Nun gibt es aber von Seiten der „selbstgerechten“ Fraktion viele rhetorische Tricks, mit denen Inhalte einfach negiert werden. Da wird dann gerne mit „Neusprech“ und mit subtilen oder offensichtlichen Verdrehungen gearbeitet.

Jemand, der geradeheraus ist und nicht in Spaghettibahnen denkt, hat gegen solche „Pseudo-Argumente“ kaum eine Chance. Hier ein Leitfaden, wie so etwas funktioniert. Anhand dessen kann man entsprechende Verteidigungsstrategien entwickeln.

http://derailingfueranfaenger.wordpress.com

(„derailing“ ist ein englischer Begriff. Er bedeutet, jemanden entgleisen zu lassen, ihn auf Nebenschauplätze zu locken oder sonstwie aus der Spur zu bringen.)

Ethics from the Barrel of a Gun

Den Finger am Abzug einer Waffe – Es offenbart wer man ist. Leben oder Tod durch eine winzige Bewegung – die ultimative Entscheidung und der ultimative Preis für Fahrlässigkeit oder schlechte Entscheidungen.

Es ist eine Art von „Acid Test“, eine Initiation, zu wissen, daß man eine tödliche Kraft in der Hand hält. Alle Komplexität und Doppeldeutigkeiten einer moralischen Entscheidung werden heruntergebrochen auf eine einzige Aktion: Schießen oder nicht?

Wir fällen öfters „Leben oder Tod“-Entscheidungen als uns bewusst ist. Jede politische Entscheidung verringert die Wahl ob und wie tödliche Gewalt eingesetzt wird. Denn die Androhungen von Gewalt ist das was Politik und Gesetze zu mehr als einem Spiel machen – ein Spiel, aus dem man nicht aussteigen kann.

Die meisten unserer „Leben oder Tod“-Entscheidungen sind abstrakt. Ihre Kosten und Konsequenzen sind diffus und entfernt. Wir sind isoliert von den Kosten durch Schichten von, durch uns geschaffene Institutionen, die auf kontrollierte Gewalt spezialisiert sind. Das sind Polizei, Gefängnisse, Armeen und deren Gewalt wird gesteuert durch Gesetze und Gerichte. Die Lektionen dieser Entscheidungen betreffen uns selten direkt.

Keine unserer Handlungen verbindet jemals das moralische Gewicht einer „Leben-oder-Tod“-Entscheidung mit der konkreten Unmittelbarkeit eines Moments in dem wir bewusst mit einem Gegenstand umgehen, der töten kann. Deshalb sind die Lektionen, die man im Umgang mit Waffen macht, unbezahlbar. Erfahrungen die nicht nur lehrreich für den Intellekt sind, sondern das gesamte moralische und emotionale Empfinden, sowie die Erkenntnisfähigkeit verändern.

Die erste und wichtigste Erfahrung dieser Lektion ist: „Du bist für Deine Handlungen voll verantwortlich“!

Es ist Dein Finger am Abzug. Die ganzen Szenarien in Deinem Kopf, alle Emotionen in Deinem Herzen, alle Erfahrungen der Vergangenheit – mögen die Entscheidung beeinflussen, aber sie können nicht Deinen Finger bewegen. Alle Sozialisierungen, Rationalisierungen und Rechtfertigungen in der Welt, alle Anerkennung und Ablehnung Deiner Mitmenschen – nichts davon kann den Abzug durchziehen. Sie können verändern, wie man sich wegen seiner Entscheidung fühlt, aber nur Du kannst die Wahl treffen. Nur Du. Nur hier. Nur jetzt. Schießen, oder nicht?

Die zweite Erfahrung ist diese: „Erwarte nicht, daß Du deine Entscheidungen rückgängig machen kannst“.

Wenn man jemanden erschießt, dann ist derjenige tot. Das kann man nicht ungeschehen machen. Kein „probieren wir es nochmal von vorne“. Echte Entscheidungen sind so, man trifft sie, handelt und lebt damit – oder stirbt damit.

Die dritte Erfahrung ist: „Das Universum interessiert sich nicht für Motive“.

Wenn man seine Waffe unabsichtlich auslöst, während sie in eine unsichere Richtung zeigt, kann die Kugel genau so töten, als wenn sie auf den Punkt gezielt hätte. „Das wollte ich nicht“ wird andere vielleicht überzeugen, daß Du so etwas leichtsinniges wahrscheinlich nicht wieder machst, aber es wird eine Leiche nicht wieder zum Leben erwecken.

Das sind harte, aber notwendige Lektionen. Geäußert oder gedruckt auf Papier mögen diese Aussagen trivial oder offensichtlich erscheinen. Doch ethische Mündigkeit besteht zum Großteil nicht darin, etwas zu wissen, nicht auf intellektueller Ebene, sondern auf der Ebene von Emotionen, Erfahrungen und Reflexen. Nichts lehrt einen dieses Dinge besser als die wiederholte Konfrontation mit „Leben-oder-Tod“-Entscheidungen und dem schwerwiegenden Wissen um die Konsequenzen, wenn man versagt.

Wenn sich der plötzliche Tod nur Zentimeter von der eigenen Fingerspitze entfernt befindet, wird man viel vorsichtiger, handelt überlegter und wird sehr viel friedlicher im Herzen – weil man genau weiß, daß Menschen sterben wenn man gedankenlos ist, leichtsinnig handelt oder einer schlechten Laune erliegt.

Zu viele von uns glauben inzwischen, daß sie unfähig sind, diese Disziplin zu erlangen. Wir fallen dem kranken Gedanken zum Opfer, daß wir alle psychopathisch oder inkompetent unter unserer Haut sind. Uns wurde beigebracht, daß wir uns selbst nur in der Rolle des Verbrechers mit Waffen in der Hand vorstellen dürfen, verdammt unserer eigenen schlimmsten Natur zu unterliegen und einen geliebten Menschen in einem Moment der Unachtsamkeit oder Wut zu töten. Oder unsere Tage als umzingelter Amokläufer, der die Kugel des Scharfschützen erwartet, zu beenden.

Aber das entspricht nicht der Realität. So etwas zu glauben, bedeutet, die aktuellen Statistiken und Muster von Verbrechen zu ignorieren. „So gut wie nie“, schreibt der Kriminologe Don B. Kates, „sind Mörder die normalen, gesetzestreuen Bürger, gegen die die Waffengesetze und Verbote ausgesprochen werden. Mörder sind fast ausnahmslos extreme Gesetzesbrecher mit einer lebenslangen Historie von Verbrechen, Alkohol- und Drogenmissbrauch, Psychopathie, verzögerter Entwicklung und/oder irrationaler Gewalt gegen ihre Umgebung, wie auch anderen riskanten Verhaltensweisen“.

Wer glaubt, daß er unfähig sei Waffen zu besitzen, lebt deshalb in einem zersetzenden Zustand der Angst vor sich selbst – man bezichtigt sich selbst ständig der moralischen Feigheit und Unfähigkeit. Ein Zustand der weit entfernt von Selbstbewusstsein und Selbstachtung ist – von Selbsterkenntnis ganz zu schweigen.

Waffenbesitz ist eine Möglichkeit diesen Dämon zu exorzieren, und sich seine Würde, seinen Mut und sein Selbstvertrauen wieder zurückzuholen.

Das ist die letzte Lektion des Waffenbesitzes: Die richtige Wahl ist möglich und der gesunde Menschenverstand gewöhnlicher Männer und Frauen ist ausreichend um diese Wahl zu treffen.

Statt Angst vor Macht und Verantwortung zu haben, können wir wieder lernen, die absolute Verantwortung für unsere eigenen Handlungen zu akzeptieren. Wir können lernen (nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herzen), daß wir fähig sind uns richtig zu entscheiden.

Das können wir nicht nur – das müssen wir auch. Wenn wir uns selbst nicht zutrauen, die Verantwortung für unser denken und handeln zu übernehmen – wie sollen wir dann weitreichende Entscheidungen (mit allen Konsequenzen) treffen? Hilflos, ziellos, wehrlos – ohne Selbstvertrauen – so werden wir leichte Opfer der Umstände. Wir werden Opfer von Verbrechern, Politikern, Medien.

Wir haben uns längt den Schneid abkaufen lassen. Wir kämpfen nicht mehr für uns selbst (schon gar nicht für andere), sondern lassen uns von den Umständen rumschubsen.

Es ist Zeit unsere Selbstachtung und Menschenwürde wieder zu entdecken – auf die einzige mögliche Art: nämlich in der Feuerprobe der täglichen Entscheidungen – auch in der ultimativen Angelegenheit von Leben und Tod. Waffen sind nicht nur ein gutes Mittel gegen Verbrecher und Tyrannen, sondern eine Bestätigung für unser Selbstvertrauen, unsere Selbstachtung und unsere Disziplin.

Quelle: http://www.catb.org/esr/guns/gun-ethics.html

Nochmal Psychopharmaka (SSRI) …

Suizide, unerklärliche Morde, School-Shootings, Amokläufe … alles im Zusammenhang mit Psychopharmaka – vor allem mit SSRI.

Dokumentation: Who Cares In Sweden?

Das kommt doch sehr seriös rüber und es ist  unverständlich, warum das noch nicht in den Massenmedien ausgeschlachtet wurde.

Ich will SSRI nicht pauschal verteufeln. Das können sehr hilfreiche Medikamente sein. Aber die Vergabe muß unter ständiger ärztlicher Beobachtung und Kontrolle stehen.

Aktuell werden diese Medikamente aufgrund unzureichender (sogar falscher) Diagnose und oft in viel zu hohen Dosierungen gegeben – vor allem in den USA.

https://www.artimus.se/whocaresinsweden/film-one.php

https://www.artimus.se/whocaresinsweden/film-two.php

https://www.artimus.se/whocaresinsweden/film-three.php

Korrumpieren Waffen die Psyche?

Privater Waffenbesitz soll eine Gefahr für die innere Sicherheit, strenge Prohibition Schutz gegen Waffenverbrechen sein. Diese Hypothese hat Eingang in Gesetzgebungen gefunden, obwohl sie – wie wissenschaftliche Untersuchungen ergeben haben – auf fundamentalen Irrtümern beruht. Wir veröffentlichen (in gekürzt komprimierter Form) internationale Recherchen, um bürokratisch programmierter Fehlinformation und irrealer Rechtfertigung sachlich entgegenzuwirken.

Waffen Im Volk – Beispiel USA : Korrumpieren Waffen Die Psyche?

(H. J.Stammel / IWS 01/1981)

„Wir sind tatsächlich eine morbide, kranke Gesellschaft.

Aber, auf die Symptome der kriminellen Gewalttätigkeit zu reagieren, indem man Waffen zu verbannen sucht, heißt die Erkrankung zu trivialisieren und ihre Symptome bis zur völligen Mißachtung ihrer Substanz zu ignorieren.

Streng genommen stellt sich der Eifer, mit dem man Zivilwaffen gesetzlich zu verteufeln sucht, als eins der gravierendsten Symptome eben jener Erkrankung dar, die man zu behandeln vorgibt.“

Professor Don B. Kates jr. und Professor Mark K. Benenson bestätigen im Resümee ihrer Untersuchung („The Effect of Handgun Prohibition in Reducing Violent Crime“, North River Press, Inc., Croton-on-Hudson, N.Y., 1979), was eine große Anzahl anderer wissenschaftlicher Untersuchungen in den USA auch ergeben haben: dass strenge restriktive Zivilwaffen-Gesetzesverschärfungen auf den ersten flüchtigen Blick emotionale Zustimmung von jedermann erfahren, der mit Besorgnis die moderne kriminelle Gewaltentwicklung beobachtet, aber gründliche Untersuchungen dieses Phänomens eindeutig ergeben, dass alle Spekulationen, die an Zivilwaffenprohibition geknüpft werden, auf Irrtümern und einer verhängnisvollen Ignoranz beruhen.

„Warum finden Theorien“, fragt die Untersuchung, „die Zivilwaffen-Verbote stützen, soviel Anklang?

Weil sie eine ebenso einfache, wie auf den ersten Blick einleuchtende Erklärung für die erschreckende Eskalation der Gewalttätigkeit geben, und gleichzeitig eine Art Patentlösung anbieten, die allein zu Lasten einer kleinen Gruppe geht, mit deren Vorliebe für Waffen man ohnehin keine Verständnis hat.

Man möchte es sich leicht und billig machen, die tragischen Beeinträchtigungen, denen man sich gegenübersieht, zu verstehen, selbst dann, wenn es nach dem augenblicklichen Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse gar keine Erklärung gibt.

Es wird ganz einfach als annehmbarer empfunden, etwas Sicht-und Greifbares verantwortlich zu machen (nämlich Zivilwaffen), als sich damit abzufinden, dass wir die kulturellen und institutionalen Faktoren, die so viele Gewaltmenschen hervorbringen, nicht verstehen gelernt haben.“

Die Wissenschaftler weisen nach, dass mit statistischen Quellen recht fahrlässig, teilweise sogar manipulierend, umgegangen wird, dass ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von Waffen und Gewaltverbrechen nicht besteht, jedoch alle verfügbaren Praxisfakten darauf hinweisen, dass die Eskalation von Gewaltverbrechen direkt auf eine gesetzliche Verordnung allgemeiner Wehrlosigkeit zurückzugehen scheint.

Dass solche Tatsachen allgemein nicht bekannt seien, lasten sie Wissenschaftlern an, die sich mit ihren Forschungsergebnissen in einem Elfenbeinturm akademischer Isolation bewegten und profane Publicity verabscheuten, während die Befürworter verschärfter Waffengesetze um so heftiger die Massenmedien als Plattform benutzt hätten, um „Theorien zu verkünden, die einzig auf Wunschvorstellungen beruhen und für jede Vermeidung wissenschaftlicher Diskussionen darüber, wie sich Verbotsmaßnahmen bisher in der Praxis ausgewirkt haben, dankbar waren.

Versuche aber“, meinen die Wissenschaftler, „die allein auf der blanken Spekulation beruhen, dass restriktive Maßnahmen wirken könnten, und dabei die Tatsache ignorieren, dass dies aber offensichtlich nicht der Fall ist, sind von vornherein suspekt!“

Der Bericht sucht eine Antwort auf die Frage nach den Motiven für eine Befürwortung scharfer Zivilwaffenrestriktionen und untersucht eine erkleckliche Anzahl eifriger Verfechter und ihre Argumente: es wird nachgewiesen dass:

•    „alle Befürworter eine charakteristische Unkenntnis über Feuerwaffen, ihren Gebrauch, ihre Funktion und Bedienung, ihrer Wirkung und ihrer Bedeutung für Waffenbesitzer als Sport-, Jagd-, Defensiv- oder Sammlerwaffen dokumentieren, – und damit diese Leute für eine ernsthafte Diskussion über eine gesetzliche Regelung privaten Waffenbesitzes auf jeder Ebene, die sich über pure Emotion erhebt, disqualifiziert sind!“

•    „Eine so gravierende Emotionalität die Ignoranz zum Anlass für Stolz macht, würden Psychologen als Projektion, bzw. müsste man philosophisch als Solipsismus (lt. Duden: „Lehre, nach der die Welt für den Menschen nur in seinen Vorstellungen besteht“) bezeichnen.“

Ausgedehnte Vergleiche zwischen Waffenverabscheuern und Waffenbesitzern darüber, wie man mit einer Waffe in Streßsituationen reagieren würde, führten zu einem „symptomatischen“ Ergebnis:

„So vehement wird der Verächter von Waffen von der Einstellung und den Neigungen derer, die Waffen mögen, abgestoßen, dass er unfähig ist, ihre wahrscheinliche Reaktion in einer Streßsituation auch nur annähernd bewerten zu können und stattdessen seine eigene Einstellung auf sie projiziert.

Eine genaue Vorstellung davon jedoch, wie sich Waffenverbote tatsächlich psychisch auf Waffenbesitzer auswirken können, setzt voraus, dass man die Neigungen und Gefühle von Waffenbesitzern genau kennenlernt; denn deren psychische Reaktion auf Waffenbesitz ist außerordentlich – häufig sogar diametral – verschieden.“

Die Professoren Kates und Benenson beschäftigen sich mit den theoretischen Argumenten, auf die Bemühungen um prohibitive Waffengesetzverschärfungen in den USA gestützt werden:

1. Die Waffen-im-Volk-Theorie:

„Diese Spekulation („The dangers-of-proliferation approach“) behauptet, je mehr Waffen es gäbe, um so mehr Leute würden damit ermordet, – umgekehrt: wenn man die Zahl der Waffen verringere, würden hierdurch auch die Morde verringert.

Diese Theorie macht buchstäblich „die-Waffe-die-im-Haus-herumliegt“ für häusliche Morde (domestic homicide) verantwortlich.

Sie besagt schlechtweg, dass die bloße Präsenz einer Waffe einen sonst normalen, charakterlich stabilen Menschen in einem Augenblick der Erregung zum mörderischen Mißbrauch verführe, der sonst niemals daran gedacht hätte, einen häuslichen Streit mit einem Gewehr, einer Flinte, einem Revolver, einer Axt, einem Fleischmesser oder einem anderen potentiell tödlichen Instrument zu beenden, das herumliegt.

Obwohl unbeeindruckbar populär, wird diese Waffen-im-Volk-Theorie leicht widerlegt, wenn man die statistischen Mordraten nur schon mit den Waffenbesitzraten vergleicht.

Wenn sie stichhaltig wäre, müsste es einen direkten Zusammenhang zwischen der Anzahl der zivilen Waffen und den Morden geben, nach der Maxime: mehr Waffen im Volk = mehr Morde.

Doch ein solcher Zusammenhang ist absolut eindeutig weder national, noch lokal, festzustellen!“

Die Untersuchung befasst sich ausführlich mit nationalen und lokalen Statistiken des FBI-Crime Index, des statistischen Bundesamtes (Bureau of the Census), einzelstaatlichen, lokalen städtischen und ländlichen Statistiken und wissenschaftlichen Spezialuntersuchungen.

Sie kommt zu folgendem Ergebnis:

•     „In der Zeit von 1900-1930 war die Rate privaten Waffenbesitzes sehr niedrig und nicht höher als die Bevölkerungs-Wachstumsrate. Aber während dieser Zeit verzehnfachte sich die Mordrate.

•     In der Zeit unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg wurde die Anzahl der Waffen im Lande enorm gesteigert durch den Zustrom von Millionen von Beutewaffen.

•     In den folgenden 15 Jahren zeigen die privaten Waffenkäufe einen ständig gesteigerten Anstieg, der die Bevölkerungs-Wachstumsrate weit übersteigt.

•     Nichtsdestoweniger blieb die Mordrate während dieser Periode stabil, mit gelegentlichen Aufwärtsbewegungen, die aber von unmittelbar nachfolgenden Abwärtsbewegungen kompensiert wurden.

•     Es ist richtig, dass seit den frühen 1960ern sowohl Mord-, als auch Waffenbesitzraten enorm stiegen.

Aber wenn es einen kausalen Zusammenhang gibt dann ist es ein – wie alle Untersuchungen ergeben – dem „Waffen-im-Volk“ Argument entgegengesetzter:

Die hohen Gewaltraten haben Leute veranlasst Waffen zu kaufen! Nicht umgekehrt! Seit 1974 hat sich der private Waffenbesitz pro Jahr um durchschnittlich 2,5 Millionen Waffen erhöht. Aber: die Mordraten sind ständig gefallen und der Prozentsatz der mit Feuerwaffen begangenen Morde ist jährlich noch stärker gesunken.“

Diesem Ergebnis entspricht exakt auch eine Studie, die 1978 vom „Zentralamt für die Untersuchung der Justizpolitik“ erstellt wurde (Quelle: „The Effect of Gun Availability on Robbery and Robbery-Murder: A Cross-Section-Study of 50 Cities“ von O. Cook, Center for Study of Justice Policy, 1978).

Die „Waffen-im-Volk“-Theorie, die Feuerwaffen im Privatbesitz unwiderstehliche Verführungskraft zu Gewalttaten bescheinigen möchte, ist damit – was die USA betrifft – eindeutig widerlegt und erscheint somit als ein pures emotionales Glaubensbekenntnis, das nach allen Regeln der Logik für gesetzgeberische Überlegungen nicht in Betracht gezogen werden kann.

Der gewöhnliche Bürger als gewöhnlicher Mörder

Manche Kriminologen und Psychologen haben in der Vergangenheit häufig behauptet (sie sind davon – in den USA – inzwischen wieder abgegangen), dass der durchschnittliche Mörder nichts anderes als ein durchschnittlicher Bürger sei, den die zufällige Zugänglichkeit zu einer Feuerwaffe zur Anwendung tödlicher Gewalt verführt habe. Auch diese Behauptung wird gründlich untersucht, und auch hier ist das Ergebnis eindeutig: „Wenn dies der Fall wäre“, heißt es im Bericht, „so müsste bei 50 Millionen Waffenbesitzern, die alle erreg- und verführbar sind wie andere Bürger, die Mordrate Millionen Morde pro Jahr ausweisen, statt der weniger als zehntausend. In Wirklichkeit trifft auf diese Behauptung das Gegenteil zu:

•     Der durchschnittliche Mörder ist ein Soziopath, ein gestörter Anomaler, den das Gesetz ebensowenig entwaffnen, wie daran hindern kann zu töten.

Soziopathische, gestörte und/oder wahnsinnige Leute haben Verwandte, Freunde und Bekannte wie gewöhnliche Bürger. Der Unterschied besteht darin, dass der durchschnittliche Bürger – einschließlich des durchschnittlichen Waffenbesitzers – im Grunde niemals jemanden tötet, während aber der Soziopath, der Gestörte oder Wahnsinnige, in der Praxis für die weitaus meisten Morde verantwortlich ist (der Rest wird von Räubern, Vergewaltigern, Einbrechern, Auftragsmördern, etc. begangen).

•     Dass der durchschnittliche Mörder nicht der durchschnittliche Bürger ist, ergibt sich eindeutig, wenn man einen Blick in die Vorstrafenregister der Mörder wirft: Ausgedehnte Studien dieser Art in New York, Chicago, Detroit und Washington – wo ein Fünftel aller Morde begangen werden zeigen, dass der durchschnittliche Mörder mehrere Kapitalverbrechen zuvor begangen hat häufig sogar an der Person, die später ermordet wurde.

Im Gegensatz hierzu aber hat der durchschnittliche Bürger nicht ein einziges Kapitalverbrechen begangen. Hierbei ist noch die allgemeine Praxiserfahrung zu berücksichtigen, dass Kapitalverbrechen nur zu einem Bruchteil geahndet und verurteilt werden können.

Vorbestrafte haben in der Regel mehr als dreimal so viele Verbrechen verübt!“

2. Die Verdrängung-durch-weniger-tödliche-Waffen-Theorie

•     geht davon aus, dass die Erschwerung des Zugangs zu Feuerwaffen dazu führen müsse, dass zur Gewaltanwendung gegen Personen weniger tödliche Waffen wie Hieb- und Stichwaffen verwendet würden, die dann zu einer Senkung der Mordraten führten.

Prof. Dr. Marvin Wolfgang (Pennsylvania Universität) hat dieses Argument einer ausgedehnten Analyse unterzogen („Patterns in Criminal Homicde“, Science Edition, 1966), die seitdem als wissenschaftlich gründlichster Standard gilt, und von zahlreichen anderen Untersuchungen bestätigt wurde. Er kommt zu dem Ergebnis, dass „es keinen Grund zu der Annahme gibt, dass ein scharfes Messer weniger tödliche Zerstörungen hervorrufen kann, als ein stumpfes, niedriggeschwindiges Geschoss.“

Eine ausgedehnte medizinische Studie befasst sich mit den Überlebensraten von Schuss- und Stichverletzungen (Wilson & Sherman: „Civilian Penetrating Wounds of the Abdomen“, Annals of Surgery).

Sie kommt zu dem Ergebnis folgender Überlebensraten:

•     Schussverletzungen wurden in 83,2% aller Fälle überlebt.

•     Hiebverletzungen (z. B. mit Eispickeln) wurden in 85,7% aller Fälle überlebt.

•     Stichverletzungen (mit Messern) wurden in 86,7 % aller Fälle überlebt.

Demnach ist der Unterschied zwischen der Tödlichkeit von Schuss- und Stichverletzungen zu minimal, um als gravierend berücksichtigt werden zu können!

Interessant ist in diesem Zusammenhang eine wissenschaftliche Studie, die sich mit der „Mordkriminalität im 13. Jahrhundert Englands” befasst (J. Given: „Society and Homicide in 13th Century England”, Stanford University Press, 1977).

Aus ihr ergibt sich, dass die Pro-Kopf-Mordraten damals erheblich höher waren, als jemals in den USA, obwohl es dazumal gar keine Feuerwaffen gab!

Und dennoch ist das England des 13. Jahrhunderts durchaus mit den USA des 20. Jahrhunderts vergleichbar:

Damals – wie heute – variierte die Mordrate dramatisch je nach Region: Sie war in den friedfertigsten Regionen Englands 2 – 3 mal so hoch wie in den USA-Regionen mit niedrigsten Raten.

•     Sie war in den gewalttätigsten Regionen Englands 2 – 3 mal so hoch wie in den heutigen USA-Regionen mit höchsten Mordraten!

•     So wie heute in den USA, waren die englischen Mörder damals: Ruhelose, Gestörte, Alkoholiker und Arme. Die Opfer waren – damals wie heute – ihre Verwandten und Bekannten.

•     Als Mordwaffen wurden hauptsächlich Messer und landwirtschaftliche Werkzeuge, daneben aber auch Steinbrocken und die bloßen Hände verwendet.

3. Die Waffen-Besessenheits-Theorie

behauptet, dass Feuerwaffen generell, und ihr bloßer Besitz speziell, die menschliche Psyche korrumpiere und das Bewußtsein – nahezu automatisch – für die Anwendung von Gewalt krankhaft anfällig mache.

In der umfangreichen Untersuchung von Prof. Dr. Kates und Benenson wurden die Vorstrafenregister von 200.000 Waffenbesitzern in den 50 US-Staaten überprüft, die seit mehr als zwei Jahrzehnten mehr als 100 Schußwaffen besitzen. Das Ergebnis: Kein einziger besaß eine Vorstrafe! Nach der „Waffen-Besessenheits-Theorie” müßten sie samt und sonders psychisch zu Mehrfach-Kapitalverbrechern korrumpiert worden sein!

Die Wissenschaftler beweisen, dass diese Theorie, wenn sie eine reale Grundlage hätte, nicht allein auf Schußwaffen beschränkt werden könne, sondem auf alle Mittel bezogen werden müsste, mit denen Gewalttaten begangen werden, denn die Schusswaffe ist nur eines von zahllosen Mitteln, die als Waffen verwendet werden können, und demnach die Psyche „korrumpierten”: „Wenn es sich also einfach um die Frage nach dem psychologischen Effekt des Besitzes von etwas handelt, das als Waffe benutzt werden kann, so ist ein Taschenmesser nicht weniger korrumpieren wie eine Maschinenpistole. Auf den Rat zahlreicher Psychologen bezogen, die in den USA immer mehr das Erlernen von Karate, Ju-do, Kung-Fu und Boxen empfehlen, wie sollen sich denn – wenn schon der bloße Besitz einer Schusswaffe die Psyche korrumpiert – fünf bis zehn Stunden wöchentliches Training darin, wie man mit bloßen Händen tötet auswirken?”

Der Untersuchungsbericht schließt mit der Feststellung: „Die Gültigkeit und Brauchbarkeit der „Waffen-Besessenheits-Theorie” zu bestreiten, heißt nicht zu bestreiten, dass unsere Gesellschaft von Besessenheit geplagt ist, und längst nicht nur jene, die Gewaltverbrechen begehen.

Schußwaffenbesitzer bezeichnen ihre Waffen korrekt als moralisch neutrale Instrumente, deren Nutzen oder Schaden ganz davon abhängen, welchen Gebrauch – oder Mißbrauch – man von ihnen macht. Aber die Tatsache wird von dem Symbolismus als einem Instrument des Todes überschattet, der unsere Gesellschaft so morbid zu faszinieren scheint.

Es gibt keinerlei Beweis dafür, dass der Besitz von Schußwaffen gewöhnliche Bürger gewalttätiger macht. Die Notwendigkeit, Schußwaffen zur Verteidigung gegen Gewalt besitzen zu müssen, ist ganz gewiß ein Indiz für eine kranke Gesellschaft, aber die Heilung (wenn es überhaupt eine gibt) liegt nicht darin, Selbstverteidigung unmöglich zu machen, sondern in der langfristigen Umwandlung der kulturellen und sozialen Faktoren, die gewalttätige Menschen hervorbringen, so dass der Rest der Bevölkerung nicht länger um sein Leben zu fürchten braucht.”

Nachtrag:

Prof. Dr. Don B. Kates jr. ist Professor für Verfassungsrecht und Strafrecht an der St. Louis Universität und Berater für Feuerwaffen, Waffengesetzgebung und Zivilrechtsgesetzgebung für Polizei-Departements in den USA und für gesetzgeberische Bundesausschüsse.

Er hat zahlreiche Fachbücher und Fachartikel (Harpers, Christian Science Monitor, Civil Liberties Review, Criminal Law Bulletin, Washington Post, LosAngelesTimes, St. Louis Post Dispatch, California Law Review, U.S. C. Law Review, Northwestern University Law Review) verfaßt und durch wissenschaftliche Untersuchungen Aufsehen erregt.

Mark K. Benenson ist Rechtsanwalt für Strafrecht und Zivilrecht, Gastdozent an zahlreichen Rechtslehrakademien, er war von 1968 bis 1972 Vorsitzender von Amnesty International in den USA (die 1977 den FriedensNobel-Preis erhielt) und ist seitdem General-Rechtsgutachter für Amnesty International.

Edit (2012-12-19): Zitate innerhalb des Textes zwecks besserer lesbarkeit kursiv gemacht.

Etwas Verhaltenspsychologie

Die meisten Menschen wiederholen eine Handlung immer und immer wieder, in der Hoffnung, daß irgend wann ein anderes Ergebnis dabei rauskommt.

Die meisten Menschen hinterfragen ihr eigenes Tun so gut wie nie.

Wird sich etwas ändern, wenn man das tradierte oder erlernte Verhalten nie ändert? Wenn man nie darüber nachdenkt, warum man etwas immer auf die selbe Weise tut und immer wieder das selbe negative Ergebnis bekommt?

Aufwachen Leute! Hinterfragt Euer Tun und Denken, verlasst die eingefahrenen Gleise und sucht Euch Euren eigenen Weg.

Ja … selber denken ist anstrengender als immer nur den Leitschafen nachzudackeln. Aber auch sehr viel befriedigender.

Mythos Waffe

Warum reagieren manche Leute derart extrem, wenn man ihnen sagt, daß man Waffenbesitzer (Jäger, Sportschütze, Sammler) ist? Was spielt sich in den Köpfen von Waffengegnern ab?

Zuerst mal kann man davon ausgehen, daß für die meisten Menschen überhaupt keine Vorstellung davon haben, was eine Waffe ist, was Waffenbesitz bedeutet und was Waffenbesitzer für Menschen sind.

Das erste Bild, das der unbedarfte Bürger im Kopf hat sind die aus Action-Filmen und Kriegsberichte aus dem Fernsehen. Dieses Bild hat aber nichts mit der realen Welt zu tun. Es ist eine durch und durch mythische Vorstellung von Waffen und deren Besitzern.

In der Vorstellung von Waffengegnern muß – anhand dieser Vorstellung – ein Waffenbesitzer ein Mensch sein, der in den Krieg ziehen, kämpfen und töten will. Oder jemand, der die „Helden“ in den Action-Filmen nachäffen will – vielleicht um ein psychisches Defizit oder zu geringes Selbstbewusstsein zu kompensieren. Vielleicht gibt es auch die Vorstellung vom paranoiden Einzelgänger, der glaubt er müsse sich gegen eingebildete Feinde verteidigen.

Die Realität ist recht profan. Von Heldentum oder psychischen Defiziten keine Spur. Wahnsinn? Fehlanzeige. Obwohl manche Waffengegner schon den Besitz einer Waffe als Anzeichen von Wahn und Irrsinn interpretieren, auch wenn sie selbst von Psychologie überhaupt keine Ahnung haben.

Was macht diesen „Mythos Waffe“ aus, aufgrund dessen auf den Waffenbesitzer Eigenschaften und Bilder projiziert werden, die in der Realität überhaupt nicht vorhanden sind?

Sieht man sich die Situation aus der Sicht des Waffenbesitzers an, dann wird aus diesem sinistren, sensationsgeschwängerten und fehl-psychologisiertem Bild wieder ein ganz profanes:
Ein Waffenbesitzer hat seine Waffen zu einem bestimmten Zweck. Nämlich zur Jagd, zum Sport, als Sammelobjekt oder zum Selbstschutz.

Er interessiert sich dafür als Werkzeug zur Jagd, weil es gewisse Vorschriften gibt, die für unterschiedliches Wild auch unterschiedliche Waffen mit unterschiedlichen (Leistungs-)Merkmalen vorschreibt.

Er hat seine Waffen für den Sport, der durch eine große Vielfalt an Disziplinen ebenfalls unterschiedlichste Waffen erfordert. Mancher Sportler beschränkt sich auf wenige Disziplinen, andere wechseln nach Lust und Laune. Schließlich soll Sport Spaß machen und entspannen. Leistungssportler sind die wenigsten Schützen. In den USA nennt man die Hobby-Schützen „Recreational Shooter“. Dafür gibt es keinen angemessenen deutschen Begriff. „Freizeitschütze“ kommt dem nahe, aber es geht um Spaß, Spannung, Entspannung … auf eine erholsame Weise, ohne den Wettkampstreß, den andere Sportschützen dagegen sehr mögen.

Wieder andere sammeln Waffen aus technischem Interesse, aus ästhetischen Gründen oder als Wertanlage, wobei in Deutschland nur der Aufbau einer historisch wertvollen Sammlung als Begründung gilt und sehr engen Grenzen unterworfen ist.

In allen Fällen spielen neben technischen Daten, der Verwendungsbestimmung oder Historie auch die Ästhetik und ein – nennen wir es mal – Besitzbewusstsein herein.

Waffenbesitz ist den meisten Leuten wohl deshalb ein Buch mit sieben Siegeln, weil sie überhaupt keinen Bezug zu Waffen haben, weil sie sich nicht damit auskennen (oder gar auskennen wollen), weil sie Angst vor etwas haben, das sie nicht kennen, weil sie einer Ideologie folgen, die Waffen in jeder Form unterschiedslos ablehnt.

Deshalb wollen viele Leute reflexartig alles verbieten, was ihnen Angst macht – obwohl sie meist nichts drüber wissen. Dabei erliegen diese Menschen der Illusion, daß etwas, was verboten wird, auch tatsächlich verschwindet – was einiges über die Weltfremdheit solcher Forderungen – und der Realitätswahrnehmung der Leute, die so etwas wollen, aussagt.