„Eine armlänge Abstand“ fordert die Bürgermeisterin von Köln, Henriette Reker, sollen Frauen von unbekannten Personen Abstand halten, damit so was wie in der Sylvesternacht nicht noch mal passiert. Außerdem soll es einen Verhaltenskatalog für Frauen geben.
Dieser Ausspruch zeigt wieder einmal wie einfach Politikerhirne gestrickt sind. Nicht nur, daß schamloses Victim Blaming betrieben wird – dieser Vorschlag geht weit an den Realitäten des Lebens vorbei.
Warum sollen Frauen (und auch Männer) bitte nicht tags und nachts unbehelligt durch die Straßen laufen können? Warum sollen sie spezielle Verhaltensmaßregeln erlernen und die „richtige“ Kleidung tragen müssen? Warum kann man den Personen, die in der Sylvesternacht übergriffig wurden, nicht klipp und klar machen, daß so etwas in Deutschland nicht geht und streng bestraft wird? Warum laufen in Deutschland so viele Leute (nicht nur Migranten) mit einem so primitiven Verhaltenskodex rum?
Rhetorische Fragen. Die Antworten kennen wir alle: Politische Ignoranz und Inkompetenz. Die Polizei wird von der Politik im Stich gelassen und kann ihren Kernauftrag nur noch sehr eingeschränkt erfüllen.
Ich hätte da übrigens einen alternativlosen Vorschlag (um im Sprachgebrauch unserer Kanzlerin zu bleiben):
Interessante Diskussionen aus einem Polizei-Forum. Sehr differenziert und mit guten Informationen und Argumenten:
http://www.copzone.de/phpbbforum/viewtopic.php?f=14&t=80675
Und ein ganz guter Beitrag bei Tichys Einblick:
http://www.rolandtichy.de/daili-es-sentials/nach-sexuellen-uebergriffen-in-koeln-medienversagen-gefaehrdet-den-sozialen-frieden/
Netter Satz: „… wird der soziale Friede wirklich dadurch gewahrt, indem man Dinge verschweigt, die früher oder später ohnehin durch Social Media und Co. herauskommen?“
Weitere Infos:
http://www.rolandtichy.de/daili-es-sentials/koelner-vergewaltigungs-drama-neue-dimension/
http://www.huffingtonpost.de/2016/01/07/syrer-vergewaltigung-weil-am-rhein_n_8927600.html
Und der ist auch reichlich böse: