Gandhi sollte man lesen …

Das empfehle ich vor allem Hardcore-Pazifisten.

Beim Aufräumen fiel mit eine alte, verstaubte Bücherkiste auf, die schon bestimmt fast 15 Jahre in der Ecke steht. Oben auf lagen u.a. zwei Bücher und einige Ausdrucke von Essays von Gandhi. Das, worauf ich mich im folgenden beziehen werde, heißt „Between Cowardice And Violence“, das andere „The Doctrine of the Sword“.

Viele Waffengegner glauben ja an die absolute moralische Überlegenheit des friedlichen, waffenlosen Widerstandes und weisen dazu gerne auf Gandhi hin. Eigentlich ein Beleg dafür, daß sie seine Schriften nie wirklich gelesen haben.

Hätten sie ihn gelesen, dann wüssten sie auch, daß Gandhi gar nichts gegen Waffen hatte. Er war sogar für Waffenbesitz und gewaltsame Selbstverteidigung.

Glaubt Ihr nicht? Bitteschön, hier die Belege:

     “I do believe that where there is only a choice between cowardice and violence I would advise violence, …” (Doctrine of the Sword)

Weiter geht es mit:

„… When my eldest son asked me what he should have done, had he been present when I was almost fatally assaulted in 1908, whether he should have run away and seen me killed or whether he should have used his physical force which he could and wanted to use, and defended me, I told him that it was his duty to defend me even by using violence“

Quelle: https://www.mkgandhi.org/nonviolence/D_sword.htm

Gandhi empfahl auch „gerechtfertigte Gewalt“ gegen „Feigheit und Unterwerfung“:

     „… Hence also do I advocate training in arms for those who believe in the method of violence. I would rather have India resort to arms in order to defend her honor than that she should in a cowardly manner become or remain a helpless witness to her own dishonor.“ – M.K. Gandhi, The Doctrine of the Sword

Quelle: https://www.mkgandhi.org/nonviolence/D_sword.htm

Außerdem erklärt Gandhi, daß jemand der nicht fähig ist, sich oder seine Familie zu verteidigen, in seinen Augen ein hilfloser Feigling und ein „Wurm“ wäre.

In seinen eigenen Worten aus dem Text „Between Cowardice And Violence“:

„… He who cannot protect himself or his nearest and dearest or their honour by non-violently facing death may and ought to do so by violently dealing with the oppressor. He who can do neither of the two is a burden. He has no business to be the head of a family. He must either hide himself, or must rest content to live for ever in helplessness and be prepared to crawl like a worm at the bidding of a bully …

     [When violence] is offered in self-defence or for the defence of the defenceless, it is an act of bravery far better than cowardly submission.“

Quelle: http://www.mkgandhi.org/nonviolence/phil8.htm

Außerdem aus dem oben verlinkten Text:

     „… A man who, when faced by danger, behaves like a mouse, is rightly called a coward.

     Not knowing the stuff of which nonviolence is made, many have honestly believed that running away from danger every time was a virtue compared to offering resistance, especially when it was fraught with danger to one’s life. As a teacher of nonviolence I must, so far as it is possible for me, guard against such an unmanly belief.

     Self-defence … is the only honourable course where there is unreadiness for self-immolation.“

Man sieht also, sogar Gandhi war für Selbstverteidigung, sogar, wenn man selbst dazu Gewalt anwenden müsste.

Noch ein Zitat aus seiner Autobiographie (Seite 446):

     „Among the many misdeeds of the British rule in India, history will look upon the Act depriving a whole nation of arms, as the blackest … if we want to learn the use of arms, here is a golden opportunity.“

Kleiner Gag am Rande. Angeblich hat Facebook die Erwähnung dieses Zitates verboten und die Accounts, auf denen es genannt wird, suspendiert. (Vorsicht: Link geht zu infowars.com)

Auch ein weiterer Friedenslehrer – Tendzin Gyatsho – besser bekannt als der „Dalai Lama“ sagte in einem Interview einmal:

     „If someone has a gun and is trying to kill you, it would be reasonable to shoot back with your own gun.“ (Dalai Lama, Seattle Times, May 15, 2001)

Quelle: http://community.seattletimes.nwsource.com/archive/?date=20010515&slug=dalai15m0

Da fragt man sich dann schon, warum deutsche Pazifisten diese beiden bodenständigen und weisen Menschen als Musterbeispiel für ihre krude Überzeugung anführen.

Die allermeisten Pazifisten sind nicht fähig sich gegen physische Angriffe zu verteidigen und fordern noch dazu von allen anderen Menschen, daß diese ihnen gleich tun.
Wir dürfen solchen fehlgeleiteten Naturen auf keinen Fall das Feld überlassen, denn die Persönlichkeiten, die diese Totalpazifisten als Basis für ihre eigene Unfähigkeit, Feigheit und Ehrlosigkeit anführen, haben ganz anders gesprochen, als sie behaupten. Ob Gandhi oder der Dalai Lama – sie beide haben bzw. hatten einen gesunden Menschenverstand und Selbsterhaltungstrieb.

Das, was uns heutzutage als „Pazifismus“ verkauft wird, ist eine Perversion. Es basiert auf Feigheit und Unfähigkeit, sich gegen Angriffe zur Wehr zu setzen.

Ich will hier niemandem das Recht absprechen, auf Selbstverteidigung und Nothilfe zu verzichten. Aber ich nehme dieses Recht für mich in Anspruch, und werde es angemessen vertreten, wenn ich es für nötig halte. (StGB §§ 32-35)

Denn das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit ist ein Menschenrecht und dieses Menschenrecht bedingt auch, daß ich ein Recht auf Selbstverteidigung habe, das mir niemand absprechen kann. Ich kann auf dieses Recht verzichten, wenn ich mich selbst dafür entscheide. Aber ich lasse mir nicht von Pazifisten vorschreiben, daß ich prinzipiell auf dieses Recht zu verzichten habe, um deren seltsamen, pervertierten Moralphilosophien entgegen zu kommen.

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