Grüne Panikmache

Der „Innenexperte“ der Grünen in Sachsen ist bestürzt darüber, daß in den letzten 2 Jahren in Sachsen knapp 3000 Bürger die Waffensachkundeprüfung gemacht haben. Er interpretiert das als „Run auf Waffen“ und will das einschränken oder verbieten. Verbote sind ja die Lieblingsmethode der grünen „Bürgerrechtspartei“ um den Bürger „auf Linie“ zu bringen und die bürgerlichen Freiheiten zu „verteidigen“. Dabei gehen die Grünen sehr selektiv vor.

Was der Herr Lippmann – so heißt dieser Politiker – dabei übersieht ist:

  • Nicht jeder, der eine Waffensachkundeprüfung macht, kauft sich später auch eine Waffe.
  • Einjährige Probezeit im Verein samt guter sozialer Kontrolle. Nicht jeder kriegt eine Waffe
  • Ohne supersauberes Führungsszeugnis keine Bewilligung. Legale Waffen gibt es nur für erwiesenermaßen rechtstreue Bürger
  • Ohne per Schießkladde und Schießbuch nachgewiesene regelmäßige Trainingszeiten, kein waffenrechtliches Bedürfnis bzw. Entzug desselben
  • Personen, die durch Gewalttätigkeit/Verbrechen, politischen oder religiösen Extremismus aufgefallen sind, bekommen keine Waffen. Dazu wird jeder Waffenbesitzer alle 3-6 Monate vom LKA mehr als gründlich überprüft. Schon kleine Vergehen (die mit Waffenbesitz überhaupt nichts zu tun haben müssen) können zum Entzug der Lizenz führen. Zusätzlich gibt es regelmäßige Kontrollen durch die örtlichen Behörden.

Man kann also konstatieren, daß Bürger, die eine Waffe beantragen und bekommen, zu den meistüberprüften und am gründlichsten überwachten Personen in Deutschland gehören. Wundert es da, daß Waffenbesitzer erwiesenermaßen die rechtstreuesten Menschen sind?

Der Herr Lippmann sollte sich vielleicht Gedanken darüber machen, wieviele Leute sich im gleichen Zeitraum illegal bewaffnet haben. Da gibt es natürlich keine Statistiken dazu und jegliche Schätzungen verbieten sich mangels seriöser Daten. Wer eine Waffe will, ohne behördlich erfasst zu werden, bekommt sie auch. Ganz ohne scharfe Überwachung, behördlicher Genehmigungsverfahren und gesetzlichen Begrenzungen. Mindestens 20 Millionen illegale Waffen gibt es in Deutschland. Schätzungen gehen bis 30 oder sogar 40 Millionen. Unglaubliche Zahlen angesichts der Tatsache, daß pro Jahr nur ca. 120 Personen erschossen werden – davon 2-5 Fälle mit legalen Waffen. Das geht im statistischen Grundrauschen völlig unter. Nur Leute ohne Risikokompetenz, vor allem Politiker und Medienvertreter sehen eine Gefahr im Waffenbesitz.

Erhöht sich durch steigenden Waffenbesitz die Gefahr des Mißbrauchs? Zweifellos. Ist das Risiko signifikant? Absolut nicht. Es gibt nämlich einen gravierenden Unterschied zwischen potenzieller Gefahr und realer Gefahr. Dazu muß man sich nur durch die Statistiken der letzten Jahrzehnte wühlen.

Fun Fact: In Großstädten sind Schußwaffenverbrechen am häufigsten, obwohl dort die Dichte legaler Waffen weit geringer ist als in ländlichen Gegenden. Da wo die Waffendichte am höchsten ist, geschehen erstaunlicherweise wesentlich weniger Schußwaffen-Verbrechen. (Was aber sicher nicht der einzige Grund ist. So etwas zu behaupten, wäre unseriös).

Fazit:

  • „Bewaffnung“ zu irgendwelchen anderen, außer zu sportlichen Zwecken kann man zwar unterstellen, aber man sollte das auch beweisen können. Sonst ist so eine Behauptung nur ein Vorurteil und Diskriminierung rechtstreuer Bürger.
  • Ein paar Tausend neue Waffenbesitzer sind im Vergleich zu rund 1,5 Millionen Sportschützen bundesweit nicht signifikant. Außerdem: Wie stark sind die Mitgliederzahlen im Vergleich in anderen Bundesländern gewachsen oder gesunken?
  • Selbstverteidigung ist ein Menschenrecht, auch wenn das Waffengesetz in Deutschland das nicht als Bedürfnis für Zivilisten anerkennt (bzw. nur in sehr seltenen Ausnahmefällen). In einigen anderen europäischen Ländern ist das anders.

Als Innenexperte sollte sich Herr Lippmann wenigstens ein bisschen im Waffengesetz auskennen. Darin heißt es u.a.:
Schusswaffen sind Gegenstände, die zum Angriff oder zur Verteidigung, zur Signalgebung, zur Jagd, zur Distanzinjektion, zur Markierung, zum Sport oder zum Spiel bestimmt sind und bei denen Geschosse durch einen Lauf getrieben werden.

… und er sollte mal seinen Machiavelli richtig lesen:
„Man darf nur seine Gesinnung nicht zeigen, sondern muß zuerst das Begehrte auf alle Weise zu erlangen suchen. Es reicht hin, jemand seine Waffen abzuverlangen, ohne daß man sagt, ich will dich damit umbringen; denn hast du einmal seine Waffen in der Hand, so ist es immer noch Zeit, deine Gelüste zu befriedigen.

Wenn du jedoch die Untertanen entwaffnest, beginnst du, sie zu beleidigen; du zeigst nämlich, dass du ihnen gegenüber Misstrauen hegst, sei es aus Feigheit, sei es aus zu geringem Vertrauen; und beides erregt Hass gegen dich.“
(Niccolo Machiavelli, 1513, italienische Staatsphilosoph)

Quelle: http://www.sz-online.de/sachsen/mehr-sachsen-mit-waffenschein-3266529.html

Und bitte nicht vergessen, die Petition an das EU-Parlament und die EU-Kommission gegen die Verschärfung des Waffenrechts zu zeichnen!

4 Kommentare zu „Grüne Panikmache“

Hinterlasse einen Kommentar