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Autoritär vs. Libertär

Was ist der Unterschied zwischen Nazis/Faschisten und Marxisten/Leninisten/Kommunisten/Sozialisten?

Beide Seiten bezeichnen sich als Sozialisten. Die einen stehen mehr links (internationale Sozialisten), die anderen mehr rechts (Nationalsozialisten). Aber gemeinsam ist ihnen, daß sie autoritär sind.

Gleiches gilt für „Zentrumsparteien“ wie die Union oder FDP, die genau so autoritär daherkommen wie die extremeren Richtungen.

Sie alle möchten ihre „Segnungen“ den Leuten mit Gewalt (physisch und/oder per Gesetz) aufdrücken. Alle Seiten behaupten, ihre Wahrheit wäre die einzige Wahrheit und wenn alle dieser Wahrheit folgen, dann bricht der Weltfrieden aus und alle Menschen werden glücklich … oder so ähnlich.

Das alles endet in Denkverboten und Diktaturen. Ob nun NPD oder Grüne, ob SPD oder Linke, ob CDU/CSU oder FDP – es gibt nur graduelle Unterschiede in der Ideologie, die letztendlich zu autoritärer Unterdrückung führt.

Die Piraten sind mit einem freiheitlichen sozial-liberalen Anspruch angetreten. Was aber in der Partei derzeit abläuft hat mit diesem Grundgedanken wenig zu tun. Statt dessen entwickeln sich die Piraten zu einer rot-grünen Verbotspartei.

Hey! Leute! Aufwachen! – Die Grünen gibt’s schon, die Nazis gibt’s schon, die SPD, die FDP, die Linke und sonstige autoritären, freiheitsfeindlichen und oft Grundgesetzwidrig und unsozial handelnden Gruppierungen gibt’s alle schon.

Wenn wir eine zweite rot/grün/linke Partei werden wollen, hätten wir uns gar nicht gründen müssen. Was wir brauchen sind nicht mehr Verbote, sondern weniger Verbote.

Mir scheint, in den Köpfen der meisten Leute existiert gar kein Konzept von freiheitlich-demokratischer Grundordnung. Zumindest scheint in vielen Köpfen derselbe rot/grün/schwarz/gelb/braune Mief zu herrschen, den die Grünen früher bekämpfen wollten und heute selbst fleißig verbreiten.

Wie sieht unsere Parteienlandschaft aktuell aus?

– Die Kapitalisten (CDU/CSU) machen Gesetze für die Banken, die Konzerne und die eigenen schwarzen Kassen. Christlich nur dem Namen nach. Die sogenannten „Christlichen Grundwerte“ die sie behaupten zu vertreten, sind samt und sonders repressiv.

– Die früheren Freidemokraten betreiben Klientelpolitik, die weder frei noch demokratisch, dafür aber sehr kapitalistisch und kleingeistig ist. Liberal ist bei denen kaum noch was.

– Die SPD hat (zusammen mit den Grünen und einem inzwischen verurteilten Verbrecher) Hartz4 verabschiedet. Sozial ist an der Politik dieser Unfähigen schon lange nichts mehr, wenn es denn jemals so war. Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!

– Die Grünen – entstanden aus Öko-Freaks und Friedensaktivisten – haben ihr wahres Gesicht als autoritäre Verbotspartei schon oft gezeigt. Sie zehren immer noch von ihrem längst vergangenen Nimbus der Welt-Verbesserer, der Erneuerer, der Polit-Rebellen … dabei sind sie die Haupt-Quelle des Moral- und Tugend-Terrorismus, die Schöpfer der neuen Denkverbote. Ihre Kernthemen haben sie entweder verraten (Friedenspolitik) oder an andere Parteien verloren (Öko-Politik und Umweltschutz). Sozial(-kompetent) waren sie noch nie.

Über die Piraten brauche ich eigentlich noch nichts zu schreiben. Die sind noch am konsolidieren. Das dauert. An ihrem Nazi-Problem arbeiten sie. An ihrem Sexisten-Problem arbeiten sie. An ihrem Inkludierungs-Exkludierungs-Problem arbeiten sie. Sie arbeiten engagiert an vielen Baustellen. Und vor allem arbeiten da Leute, die in der Öffentlichkeit gar nicht wahrgenommen werden, weil sie nicht rumkrakeelen, sondern in AGs und Arbeitskreisen hochwertige Grundlagenarbeit leisten.

Was die meisten Piraten aber leider noch nicht begriffen haben, ist, daß ihr „links-grünes“ Problem ein sehr kritisches ist, so lange sie mit autoritären Methoden arbeiten und unreflektiert einfach Positionen der Grünen, Linken oder SPD kopieren. Daß viele Piraten aus der links-grünen Ecke kommen, macht die Sache auch nicht leichter.

Aktuell haben wir einen massiven Ruck nach links und eine Entfernung von den Bürgerrechten. Genau das, was wir Piraten eigentlich nicht wollen. Wir sind Pro-Bürgerrechte und gegen das alte links-rechts-Muster. Wir müssen auch raus aus den autoritären Mustern und rein in die libertären. Raus aus den kollektiven Mustern (Schafherde) und rein in die individuellen. Ein großer Teil der Piraten hat diese Schritte noch gar nicht gemacht und agiert in den alten, längst als falsch erkannten Verhaltensweisen.

Um es kurz zu machen: Man kann nur etwas verändern, indem man die Dinge anders macht.

Wer mit Verboten agiert wie die autoritären Parteien (vor allem die Grünen), der hat irgend wann eine Gesellschaft, in der alles Verboten ist, was nicht ausdrücklich erlaubt ist. In diese Richtung geht es derzeit. Das betreibt mehr oder weniger jede der aktuellen Parteien und auch die Piraten fangen an, dieses Spiel fleißig mitzuspielen.

Mit Denkverboten, Dogmen, Gesetzen und Regelungen, die gegen Freiheit und Selbstbestimmung gerichtet sind, kommt man nicht weiter. Und davon gibt es leider sehr viel innerhalb der Partei. Dieses Gedankengut kommt von Ex-Rechten, Ex-Linken, Ex-Grünen, Ex-Unions-Leuten, die die alten überkommenen Ideen und Systeme in die Piratenpartei hineintragen und an prominenter Stelle verkünden.

Zusätzlich haben wir längst (von anderen Regierungen verabschiedet) Gesetzeswerke, Vorschriften und Regeln, die tief in unsere persönlichen Freiheiten einschneiden, obwohl sie sich weder persönliche noch gesellschaftlich noch sozial auf positive Weise auswirken.

Wir brauchen weniger Verbote, weniger (anmaßende) Autorität, weniger Kontrolle, weniger Denkverbote, dafür aber mehr Freiheit, mehr gesunden Menschenverstand, mehr Selbstverantwortung, mehr Bildung, mehr Persönlichkeits- und Charakterentwicklung.

Frage: Nützt mein Geschreibsel etwas?

Antwort: You can’t make others see the truth. You can only seek it yourself and be a beacon to others, but it’s up to them to notice it or not. (via @TheGoldenMirror)