Die „ZEIT“ macht Werbung für Armatix

http://www.zeit.de/2015/12/ernst-mauch-schiesssport-unfaelle-sichere-waffen

Die „ZEIT“ hat einen Bericht über Ernst Mauch und seine Firma Armatix. Es geht um Waffensicherungen und sogenannte „Smart Guns“, die den Umgang mit Waffen „sicherer“ machen sollen. Aber eigentlich liest sich dieser Artikel wie versteckte Werbung und PR.

Wer sich auch nur ansatzweise mit dem Thema auskennt, dem ist klar, dass das, was Armatix/Mauch verkaufen möchte hahnebüchener Unsinn ist.

  1. Elektronik an einer Schusswaffe ist ein zusätzlicher „Point of Failure“.  Ein Feature, das einen Gegenstand (egal welcher Art) unzuverlässiger macht. Elektronik versagt nicht selten dann, wenn sie nicht versagen darf – zusätzlich zu den mechanischen Aspekten.
  2. Elektronik/Biometrie an einer Schusswaffe ist eine Fingerübung für Hacker und Bastler.
  3. Gerade bei so einfach aufgebauten Werkzeugen wie Schusswaffen ist es so gut wie unmöglich, ein Sicherungssystem zu bauen, das sich nicht mit mechanischen oder elektronischen Mitteln deaktivieren oder ganz entfernen ließe.

Alleine die kritiklose Beschwörung des Sicherheitstheaters ohne tatsächlichen Sicherheitsgewinn durch die ZEIT ist wieder mal ein Armutszeugnis der „Qualitätspresse“ und „journalistischer“ Arbeit. Das überschwängliche Lob belegt, daß sich der Autor nur sehr oberflächlich mit  Mauch und der Firma Armatix beschäftigt hat.

Vielleicht sollte mal ein investigativer Journalist sich mit ehemaligen Mitarbeitern von Mauch/Armatix unterhalten und nachrecherchieren, wieso eine Firma mit mehr als zweifelhaften Geschäftspraktiken jahrelang Verlust machen kann, ohne in Konkurs zu gehen. Interessant wäre auch, wo das Kapital für diese Firma herkommt, was die Bilanzen sagen und wie sich die „Produkte“ dieser Firma verkaufen.

Katja Triebel hat da schon grundlegende und umfassende Vorarbeit geleistet, so dass man nicht bei Null anfangen muß:
Das Armatix-Dossier

 

Weiterführende Links mit Themenbezug:

Wenn man von Smartguns keine Ahnung hat …
https://legalwaffenbesitzer.wordpress.com/2014/05/11/wenn-man-keine-ahnung-von-smart-guns-hat/

Follow the Money. Entlarvung der Anti-Gun-Lobby:
https://legalwaffenbesitzer.wordpress.com/2013/06/23/follow-the-money/

Die ZEIT hat einen ähnlichen Artikel zu Armatix und Mauch schon 2013 gebracht und immer noch nicht dazugelernt, oder aber die ZEIT ist Teil der Lobby:
http://meinungsterror.de/?p=563

Gier frisst Hirn – oder nur unüberlegtes Handeln? (Kommentare lesen!)
http://waffenpflege.tetra-gun.de/archives/158

Boykottiert Anschütz!
http://backyard-safari.blogspot.de/2010/08/boykottiert-anschutz.html

Eine ganze Anzahl Artikel dazu gibt es auch bei
http://waffenbesitzer.net/

Man kann die Frequenzen der Armatix Smart Gun problemlos mit einem Eigenbau-Jammer (Anleitungen im Internet) stören. Gibt es für alle Frequenzen. Die Freude der Sportschützen auf den Deutschen Meisterschaften oder internationalen olympischen Wettkämpfen kann ich mir vorstellen, wenn irgend ein fanatischer Waffenhasser oder einfach nur ein dummes Spielkind die Waffenfunktionen aller Wettkampfteilnehmer stört. Der Deutsche Sportbund, das Olympische Kommittee und die Sportverbände werden da einiges dazu zu sagen haben.

13 Kommentare zu „Die „ZEIT“ macht Werbung für Armatix“

  1. Unabhängig von dem Artikel und von Armatix:

    „Elektronik an einer Schusswaffe ist ein zusätzlicher “Point of Failure”.“

    Da hast du natürlich völlig Recht. Aber mit dem Argument müssten sämtliche (internen, usw) Sicherungen an Waffen entfernt werden, weil auch die können versagen. Aber keiner würde heute mehr guten Gewissens eine Waffe (gerade für CCW) kaufen, die bei einem Fall einfach losgehen könnte.

    Elektronik hat natürlich noch die Besonderheit, dass zusätzlich hier zu mechanischen Problemen noch z.B. so etwas wie leerer Akku o.ä. hinzukommen kann.

    1. Da stimme ich teilweise zu. Jede zusätzliche Sicherheitsfunktion kann die Funktionsfähigkeit eines Gegenstandes behindern – bis zur völligen Funktionslosigkeit. Nur sind mechanische Sicherungen recht robust und ausgeklügelt. Deshalb versagen sie nur sehr selten. Vor allem, da man sie nicht aus der Entfernung aktivieren oder deaktivieren kann.

      Früher hatten die allermeisten Sportwaffen überhaupt keine Sicherung. Die war auch nicht nötig, weil die Sicherung bei Sportschützen zwischen den Ohren und im diszipliniert gestreckten Zeigefinger sitzt. Die meisten Sportwaffen haben nur deswegen Sicherungen weil die auch nach USA mit derem strengen Produkthaftungsgesetz verkauft werden wollen. In Deutschland werden diese Sicherungen oft vom Büchsenmacher deaktiviert. Gerade die reinrassigen Hochleistungswaffen beim Präzisionsschießen haben heute immer noch keine Sicherung bzw. wurde sie deaktiviert.

      Man merkt ja gerade bei Sportwaffen amerikanischer Herkunft oft, daß die mechanischen Sicherungssysteme die Abzugscharakteristik und damit die Präzision negativ beeinflussen.

      Bei Selbstverteidigungswaffen, Dienstwaffen und Militärwaffen bin ich ganz bei Dir. Wenn man im öffentlichen Raum mit Waffen hantiert (bzw. hantieren darf) dann muß die Waffe eine Sicherung haben. Sicherungshebel, Fallsicherung, Abzugssicherung, Hammersicherung, Schlagstücksicherung,, Handballensicherung, Transfer-Bar, etc.

      Aber auch da reicht eigentlich eine einfache Sicherung, die die Funktionsfähigkeit der Waffe nicht beeinträchtigt. Moderne Dienstpistolen haben ja jetzt schon 3-4 interne Sicherungen, die man gar nicht aktiv betätigen muß um eine ungewollte Schußauslösung zu verhindern. Trotzdem funktionieren die sehr zuverlässig.

  2. Na Prima. zu Lügenpresse kommt jetzt noch Lobbypresse.
    Wie passend, noch eine Art „Selbstmord“ zu begehen…

  3. Ideen dieser Art kommen von Personen, denen das Konzept des Schiessens als „martial art“ oder Selbstverteidigung total fremd ist – oder eben nur reine Kommerzielle Interessen sehen.

    1. Ist natürlich eine absichtliche Neusprech-Begriffsverwirrung. Eine „dumme“ Waffe ohne Elektronik ist immer noch intelligenter als eine „Smart-Gun“ mit elektronischem „Sicherheitssystem“. 😉

      1. Für mich ist es mehr als das; die ganze Impertinenz liegt in der Annahme, dass das System ‚Mensch-Waffe‘ inherent dumm ist und der Einzelne durch die ‚Genialität‘ irgend eines Technikers (also eines anderen Menschen!) taktisch bevormundet werden soll. Darin stecken eklatanter Widerspruch, Anmaßung und Kontrolle – alle Drei die hässlichen Merkmale der Bürokratie.

  4. schmunzel …. gerade auch die Bundeswehr lernt zur Zeit was angebliche hochmoderne Waffen nebst tollen Sicherungen usw. eigentlich an Schrott sind. Zwar mag es auf der einen Seite lobenswert sein Unfälle oder Missbrauch von Waffen vermeiden zu wollen jedoch kann man jede Sache in ein ad absurdum führen

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